Lunge

Die Lunge (lateinisch Pulmo) ist das Herzstück der Atmungsorgane des Menschen. Sie führt dem Blutkreislauf durch das Einatmen lebensnotwendigen Sauerstoff zu und entsorgt verbrauchte Luft über das Ausatmen. Sauerstoff wird im Körper benötigt, um Energie aus Nahrungsstoffen zu gewinnen. Dabei entsteht das Abfallprodukt Kohlendioxid, dass beim Ausatmen abgeführt wird.

Die Lunge zählt zusammen mit dem Kehlkopf, der Luftröhre und den Bronchien zu den unteren Atemwegen. Sie beinhaltet rund 300 Millionen Lungenbläschen (Alveolen). Nur dank dieser enormen Anzahl ist es dem Atmungsorgan möglich, den gesamten Körper mit Sauerstoff zu versorgen.

Über die Luftröhre gelangt die eingeatmete Luft in das Bronchialsystem des linken und rechten Lungenflügels. Hier verzweigen sich die Bronchien wie bei einem Baum vom Hauptstamm in ein immer kleineres und feineres Geäst. Auf diese Weise können möglichst viele Alveolen mit Luft versorgt werden.

Die Alveolen lassen sich mit kleinen Luftballonen vergleichen, die beim Einatmen aufgepustet werden und beim Ausatmen wieder erschlaffen. Wenn die Lungenbläschen mit Luft gefüllt werden, beginnen sie sofort mit einem Gasaustausch mit dem Blut. Hierbei wird der in der Luft enthaltene Sauerstoff an klein verzweigte Blutgefäße (Kapillaren) über die sogenannte „Blut-Luft-Schranke" übergeben. Im Austausch übergibt das Blut die unbrauchbaren Kohlendioxide an die Alveolen.

Im Ruhezustand atmen wir pro Minute rund zehn bis 15 Mal ein und aus. Auf diese Weise nehmen wir etwa sechs bis neun Liter Luft auf. Bei körperlicher Betätigung kann je nach Intensität der Bedarf auf 50 bis 100 Liter pro Minute ansteigen. Gesteuert wird der Sauerstoffbedarf über das Atemzentrum im Gehirn, das mittels bestimmter Rezeptoren den aktuellen Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalt im Blut überwacht. (vb)