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Ursachen der chronischen Nierenbeckenentzündung
Die chronische Nierenbeckenentzündung entsteht in der Regel durch eine vorangegangene, nicht ausgeheilte, akute Nierenbeckenentzündung. Erkennbar ist sie an immer wiederkehrenden Schüben des akuten Zustands.

Begünstigt wird die Entstehung einer chronischen Nierenbeckenentzündung durch Vorerkrankungen wie ein geschwächtes Immunsystem (z.B. bei Diabetes), Behinderungen des Harnabflusses (z.B. in der Schwangerschaft, durch Nierensteine oder Tumore und bei angeborenen Fehlbildungen der Harnwege) und vesikorenalem Reflux, bei dem der Urin über den Harnleiter ins Nierenbecken zurückfließt.
Symptome
Im akuten Zustand klagen Betroffene über starke Flankenschmerzen, die bis in die Leiste ziehen können. In der Regel wird der Schmerz verstärkt, wenn man mit den Fingern auf die betroffene Niere klopft. Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit und Erbrechen sind typische Begleiterscheinungen einer akuten Nierenbeckenentzündung. Die Beschwerden können sehr stark ausgeprägt sein. Zusätzlich haben Betroffene Beschwerden beim Wasserlassen, die als Brennen oder Ziehen beschrieben werden. Häufig ist Blut im Urin, der milchig bis rötlich getrübt sein kann.
Hinzu kommen bei der chronischen Nierenbeckenentzündung diffuse Symptome wie Rückenschmerzen, deren Ursprung drückende Flankenschmerzen sind. Des Weiteren treten Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, starker Durst und Appetitlosigkeit auf.
Diagnose
Schulmediziner berichten über Schwierigkeiten bei der Diagnosefindung, da spezifische Symptome bei der chronischen Nierenbeckenentzündung häufig fehlen. Neben dem Nachweis von weißen Blutkörperchen und Bakterien im Urin geben Bluthochdruck, erhöhte Entzündungswerte im Blut, Blutarmut sowie eine beginnende Nierenschwäche laut Schulmedizin Hinweise auf eine chronische Nierenbeckenentzündung. In der konservativen Diagnostik werden in der Regel Röntgenaufnahmen, Ultraschall und Urographien eingesetzt, um Vorerkrankungen, die der Auslöser für eine chronische Nierenbeckenentzündung sein können, auszuschließen. Ein Nierenfunktionstest beim Urologen gibt Aufschluss über eine mögliche Einschränkung der Nierentätigkeit.
Behandlung
In der Schulmedizin werden in der Akutphase der Erkrankung Antibiotika eingesetzt. Es werden auch Langzeittherapien mit Antibiotika verordnet, um chronische, immer wiederkehrende Infektionen auszuheilen. Dem Betroffenen wird geraten, viel Flüssigkeit zu sich nehmen, um die Keime auszuspülen. Im akuten Stadium ist dringend Bettruhe mit viel Wärme einzuhalten. Auch wenn eine Beschwerdefreiheit eingetreten ist, sollte die antibiotische Therapie fortgesetzt werden und körperliche Anstrengungen vermieden werden.
Naturheilverfahren bei Nierenbeckenentzündung
Unterstützend können Naturheilverfahren angewendet werden. In der Naturheilpraxis wird beispielsweise die Verwendung von Heilpflanzen empfohlen, die zum einen desinfizierend wirken und zum anderen die Immunabwehr stärken. Die Blätter der Beerentraube, die etwas milderen Preiselbeerblätter sowie Zubereitungen aus Meerrettich (Kren) gelten als Harn desinfizierend bzw. wirken allgemein gegen Bakterien. Weiterhin raten Experten für Naturheilverfahren zu Echinacea (Sonnenhut), die zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt werden kann.
Aussicht auf Genesung
Eine chronische Nierenbeckenentzündung kann gravierende Folgen haben, zu denen in der Endphase der Erkrankung Nierenschwäche bis hin zum Nierenversagen gehören. Laut Medizin ist es deshalb wichtig, die Erkrankung frühzeitig zu behandeln, damit die chronische Nierenbeckenentzündung vollständig ausheilen kann. (ag)