Marburger Bund verhandelt über die Gehälter der rund 55.000 Ärzte der städtischen Krankenhäuser und geht auf Konfrontationskurs
Derzeit finden die die großen Tarifrunden im öffentlichen Dienst statt. Am heutigen Tag verhandelt auch die Ärztegewerkschaft “Marburger Bund” mit mit der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA). Während die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ihre Forderungen dezent halten, geht der Marburger Bund auf Konfrontationskurs. Die Ärztegewerkschaft fordert von der VKA eine Lohnerhöhung von mindestens 5 Prozent. Zusätzlich sollen die Stundenentgelte für die Bereitschaftsdienste um rund ein Drittel angehoben werden und die Altersteilzeit verlängert werden. Falls diese Forderungen umgesetzt werden sollten, hätten die Krankenhäuser mit jährlichen Mehrkosten von rund 300 Millionen Euro zu rechnen. Das Gesamtvolumen der Forderungen beträgt rund 8 Prozent.
Der Marburger Bund vertritt die Ärzte seit dem Jahr 2005. Zuvor hatte die Gewerkschaft Verdi die Verhandlungen für die Ärzte geführt. Doch seit dem der Marburger Bund die Verhandlungen übernommen hat, konnten aus Sicht der Ärzte akzeptable Tarifrunden gestaltet werden. Dabei war der Marburger Bund immer sehr offensiv vorgegangen. Dieser Kurs soll nun auch bei den neuen Tarifrunden fortgesetzt werden.
Die Ärzte können mit Recht behaupten, sie seien in einer profitablen Verhandlungsposition. In den kommunalen Krankenhäusern fehlen insgesamt rund 5000 Ärzte. Die Arbeitsbedingungen für Ärzte sind in Deutschland nicht gerade die Besten. Viele Ärzte machen sich lieber selbstständig und eröffnen eine eigene Praxis oder gehen ins benachbarte Ausland. Der Marburger Bund behauptet, das offensive Ringen um steigende Gehälter ist auch ein Kampf für mehr Ärzte in den Kommunalen Krankenhäusern. “Ziel der Tarifrunde ist es, den Arbeitsplatz für Ärzte attraktiver zu gestalten, um langfristig den Mangel an Klinikärzten beheben zu können”, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer und Verhandlungsführer des Marburger Bundes, Lutz Hammerschlag. Es ist allerdings davon auszugehen, dass die Verhandlungen zeh und lang anhaltend sein werden. (sb, 18.01.2010)
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