Die AOK Plus (bestehend aus AOK Sachsen und Thürungen hat die geplante Fusion mit der AOK Hessen abgesagt. Die Vorstände der AOK Plus haben die seit Anfang des Jahres geführten Verhandlungsgespräche für beendet erklärt. Damit bleibt die AOK Plus auf die Bundesländer Sachsen und Thüringen beschränkt. Eine Großfusion ist damit geplatzt.
24.11.2010
Die geplante Fusion ist geplatzt: Die AOK Plus gibt als Begründung an, dass sich die Rahmenbedingungen in den vergangenen Monaten entscheidend verändert haben. Hieraus folgend sei das Ziel nicht erreicht worden, einen Zusammenschluss „zeitnah“ durchzuführen. Weitere Angaben wolle die Krankenkasse hierzu nicht abgeben.
Durch die an sich geplante Fusion wäre die viertgrößte gesetzliche Krankenkasse mit insgesamt 4,2 Millionen Versicherten entstanden. Schon im Anfang November waren die Verhandlungen der Kassen ins Stocken geraten. Damals sagte der Vorstandsvorsitzende der AOK plus, Viktor Bernecke, gegenüber einer Zeitung: "Es gibt veränderte finanzielle Rahmenbedingungen, die die Entwicklung erschweren." Die nicht näher erläuterten veränderten Bedingungen haben anscheinend nun auch die Fusionsverhandlungen gestoppt. Eine Annahme ist allerdings, dass beispielsweise die Übernahme der Pensionslaste der Mitarbeiter der AOK Hessen zur Debatte standen. Die Kassenmitarbeiter wurden damals dem Beamtenstatus nahezu gleich gestellt. Das seien Beträge, die „ins Kontor schlagen“, so Bernecker noch vor einigen Wochen.
Bereits vor einem einem Jahr wurde die Fusion der beiden Kassen geplant. Mitte diesen Jahres hatten die Verwaltungsräte der AOK Hessen und der AOK plus Sachsen-Thüringen bei einem Spitzentreffen die Fusion der zwei großen AOK Kassen beschlossen. Der Zusammenschluss sollte zum ersten Januar 2011 vollzogen sein. Die Anzahl der Vorstandsmitglieder sollte erhalten bleiben und auch ein neuer Name stand bereits fest: "AOK plus – Die Gesundheitskasse". Durch den geplanten Zusammenschluss sollten auch Zusatzbeiträge vermieden werden. Jedenfalls hatten beide Kassen dies noch vor ein paar Monaten erklärt. Zudem hätte man durch den Zusammenschluss besser auf jeweilige wirtschaftliche Situationen reagieren können. Doch nun kam Mitte November das Aus wegen "veränderter finanzieller Rahmenbedingungen“. Ob die Gespräche noch einmal aufgenommen werden, steht nicht eindeutig fest. Eine Fusion wird es vorerst nicht geben. (sb)
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