AOK erwartet höhere Pflegeversicherungsbeiträge
Aufgrund der steigenden Anzahl von Pflegebedürftigen in Deutschland, erwartet der Vorstandschef des Bundesverbandes der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) zukünftig höhere Beiträge in der gesetzlichen Pflegeversicherung.
(06.12.2010) Der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes der AOK-Krankenkassen, Herbert Reichelt, erwartet in etwa drei Jahren „moderate“ Beitragserhöhungen in der Pflegeversicherung. So sagte Reichelt in einem Interview gegenüber der Zeitung „Die Welt“: „Die Finanzreserven reichen voraussichtlich nur noch bis Frühjahr 2014. Dann wird es zu einer moderaten Beitragssteigerung kommen müssen“. Der Grund hierfür sei, dass es immer mehr Menschen in Deutschland geben werde, die Pflegebedürftig werden. Aufgrund des demografischen Wandels werden Erkrankungen wie Demenz und Alzheimer deutlich zunehmen. "Gleichzeitig wollen wir alle Menschen mit Demenz besser versorgen. Auch deshalb braucht die Pflegeversicherung mehr Geld", erläuterte Reichelt.
Zudem forderte der Verbandschef des größten Verbandes der gesetlichen Krankenkassen die schwarz-gelbe Koalition auf, die geplante Kapitaldeckung in der Pflegeversicherung des gesetzlichen Kassen zu überlassen. "Wenn man eine Kapitaldeckung einführen will, dann muss dies im Rahmen der gesetzlichen Pflegeversicherung geschehen". So könne gewährleistet werden, dass Kapitaldeckung und Umlage-Finanzierung gemeinsam funktionieren.
Die Pflegeversicherung ist eine Sozialversicherung, die im Falle einer Bedürftigkeit die Kosten für die Pflege übernimmt. Der Beitragssatz liegt derzeit im Schnitt bei 1,95 Prozent. Die Pflegeversicherung wird paritätisch finanziert, was bedeutet, dass die Beiträge zu gleichen Anteilen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern getragen werden (je 0,975 Prozent). (sb)
Lesen Sie auch:
Jedes fünfte Krankenhaus schreibt rote Zahlen
Wechsel in die PKV ab 2011
Bildnachweis: Rainer Sturm / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.