Fast 500.000 Krebsneuerkrankungen jährlich
21.02.2012
Die Zahl der Krebserkrankungen in Deutschland steigt seit Jahren. Mittlerweile sind jährlich knapp 500.000 neue Krebsfälle zu verzeichnen. Einer der Gründe ist die im Zuge des demografischen Wandels deutlich alternde Bevölkerung.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) ermittelt alle zwei Jahre die Zahl der Krebserkrankungen in Deutschland. Den RKI-Hochrechnungen für das Jahr 2012 zufolge werden dieses Jahr rund 490.000 Krebsneuerkrankungen erwartet, im Jahr 2008 lag die Zahl noch bei 470.000, zehn Jahre zuvor lediglich bei 390.000. Eine wesentliche Rolle bei den jährlich steigenden Krebserkrankung spielt laut Aussage der Experten die Alterung der Bevölkerung beziehungsweise der demografische Wandel.
Zahl der Krebsneuerkrankungen deutlich gestiegen
Fast eine halbe Millionen Krebsneuerkrankungen werden jedes Jahr deutschlandweit diagnostiziert, wobei die Überlebensquote in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert wurde. So seien im Jahr 1980 noch mehr als zwei Drittel der Patienten an ihrer Krebserkrankung verstorben, während heute weniger als die Hälfte der Betroffenen die Erkrankung nicht überlebt, berichtet das RKI. Insgesamt leben laut Hochrechnung des Instituts im Jahr 2012 etwa 1,4 Millionen Menschen in Deutschland, die in den vergangenen fünf Jahren eine Krebsdiagnose erhielten. Die Entwicklung zeigt dabei einen besorgniserregenden Trend. So ist den RKI-Angaben zufolge bei den Neuerkrankungen ein Anstieg von 390.000 im Jahr 1998, auf 470.000 im Jahr 2008 und voraussichtlich 490.000 im Jahr 2012 zu verzeichnen.
Demografischer Wandel bedingt einen Anstieg der Krebserkrankungen
Als wesentlichen Grund für den Anstieg der Krebsneuerkrankungen nennen die Experten die wachsende Zahl älterer Menschen. Da die Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung mit dem Lebensalter zunehmen, bringe der steigende Altersdurchschnitt eine insgesamt erhöhte Zahl von Krebsdiagnosen mit sich. Auch rechnet das RKI mit einem Anstieg der Krebsdiagnosen, da im Zuge der ersten Phase des Mammographie-Screening-Programms vermutlich deutlich mehr Brustkrebsfälle entdeckt werden, als zuvor. Mammakarzinome (Brustkrebs) bilden mit rund einem Drittel aller Krebsfälle bei Frauen die häufigste Krebserkrankung, wohingegen Männern am häufigsten unter Prostatakrebs leiden (etwa 25 Prozent der Krebserkrankungen bei Männern).
Exakte Zählung der Krebserkrankungen erfordert flächendeckende Erfassung
Am RKI werden die Zahlen zu den Krebserkrankungen im Zentrum für Krebsregisterdaten aus den gemeldeten Daten der Landeskrebsregister für das gesamte Bundesgebiet ermittelt. Auf Basis dieser Zahlen veröffentlichen das RKI und die Gesellschaft der Epidemiologischen Krebsregister in Deutschland (Gekid) gemeinsam alle zwei Jahre den Bericht „Krebs in Deutschland“. Allerdings beruhen nicht alle Angaben auf den gemeldeten Daten der Landeskrebsregister, sondern teilweise sind Hochrechnungen erforderlich, da eine flächendeckende, vollzählige Übermittlung der Krebsfälle bis dato nicht überall gewährleistet ist. Zwar basieren die Zahlen aus dem Jahr 2008 bereits auf den Daten von mehr als 50 Millionen Bundesbürgern, nicht zuletzt da sich die Datengrundlage in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert hat. Doch eine exakte Zählung der Krebserkrankungen wird laut Auskunft des RKI erst möglich, wenn alle Bundesländer die Daten flächendeckend erfassen und übermitteln. Bis dahin lassen sich die bundesweiten Krebsneuerkrankungen in einigen Bereichen weiterhin nur schätzen. (fp)
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