Vergleich: Viele populäre Diäten wenig effektiv
16.11.2014
Auch wenn sich in verschiedenen Untersuchungen manche Diäten als erfolgreich erwiesen haben, gibt es bislang kaum direkte Vergleiche zwischen einzelnen Methoden. Eine neue Studie zeigt nun, dass eiweißreiche und fettreduzierte Diäten im Vergleich ähnlich abschneiden und dass viele der populären Diäten allgemein wenig effektiv sind.
Verschiedene Diäten auf ihre Effektivität hin verglichen
Diäten sind populär: Immer mehr Frauen und Männer wollen sich durch geeignete Ernährungsweisen von ihren überflüssigen Pfunden verabschieden oder allgemein gesünder leben. Darüber, welche Methode dafür am besten geeignet ist, streiten sich Experten seit Jahren. Wie das US-amerikanische Newsportal „nydailynews.com“ nun berichtet, wurden in einer aktuellen Studie verschiedene Arten von Diäten auf ihre Effektivität hin verglichen. Die kanadischen Wissenschaftler der Universität in Montreal kamen demnach zu dem Ergebnis, dass sich Eiweiß-Diäten und fettreduzierte Diäten vom Effekt her sehr ähneln und viele der populären Diäten allgemein wenig effektiv sind.
Eiweiß-Diäten und fettreduzierte Diäten
Wie es heißt, seien in der Studie vor allem Eiweiß-Diäten und fettreduzierte Diäten verglichen worden, weil diese den größten Gewichtsverlust mit sich bringen würden. Insgesamt vier verschiedene Herangehensweisen von Diät-Methoden, die in Nordamerika populär sind, wurden verglichen: Die Atkins-Diät, Weight Watchers, South Beach Diät sowie die Zonediät. Wie sich zeigte, hatten die Probanden im Durchschnitt fast alle etwa dasselbe Gewicht verloren, unabhängig davon, welche Diät sie verfolgten.
Kurzfristige Erfolge – Geringe Langzeiteffekte
Zwar haben die Teilnehmer der South-Beach-Diät-Gruppe auffällig mehr abgenommen, als die anderen, doch dies sei darauf zurückzuführen, dass in der Studien-Zeit stark übergewichtige Teilnehmer ein Magenband eingesetzt bekommen hätten. Es zeigte sich zudem, dass die Abnehmewilligen bei einzelnen Methoden längerfristig mit einem sogenannten Jo-Jo-Effekt rechnen müssen. Nur bei der Weight Watchers Diät habe man eine geringere Gewichtszunahme nach Abschluss der Diät festgestellt. Die Forscher teilten mit, dass zwar alle Diäten kurzfristige Erfolge brachten, doch die Langzeiteffekte gering ausfielen.
Lebensstil dauerhaft umstellen
Laut „nydailynews.com“ hätten die Diäten in den Bereichen Cholesterin, Blutdruck und Blutzucker-Level keine unterschiedlichen Einflüsse genommen. Den Forschern um Dr. Renée Atallah zufolge seien die genannten Diäten ohnehin nicht immer der beste Weg, um Gewicht abzubauen. „Die Menschen sollten sich Beratung bei ihrem Arzt oder anderen Gesundheitsbeauftragten einholen, um ihren Lebensstil auf Dauer umzustellen, was effektiver als eine Diät ist“, sagte Atallah.
Eiweißreiche Diät sollte nicht mit hohem Fleischkonsum einhergehen
Andere Studien kamen in der Vergangenheit zu dem Urteil, dass es sehr wohl deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Diäten gibt. So hatten etwa Forscher um Lydia Bazzano von der Tulane University in New Orleans vor wenigen Monaten festgestellt, dass „Low Carb“ bei Menschen mit Übergewicht beziehungsweise Adipositas effektiver ist als „Low Fat“. Allerdings wird von Experten immer wieder darauf hingewiesen, dass eine Ernährung, die auf viel Eiweiß und wenig Kohlenhydrate setzt, oft mit einem hohen Fleischkonsum einhergeht. Ein hoher Konsum von rotem Fleisch wird unter anderem mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und hohen Blutfettwerten in Verbindung gebracht. Zudem führt eine fleischreiche Ernährungsweise oft dazu, dass sich vermehrt Harnsäure im Körper bildet, was langfristig bei manchen Menschen zu Nierensteinen oder Gicht führen kann. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.