Gentechnik: Mais gefährlich für Menschen? Das Institut für unabhängige Risiko- und Begleitforschung in der Biotechnologie, Testbiotech e.V., hat auf mögliche Risiken für Gesundheit und Umwelt durch den gentechnisch veränderten Mais 1507 hingewiesen. Zudem soll die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) nur eine unvollständige Prüfung durchgeführt haben. Trotzdem könnte der Mais in Kürze zum Anbau in Europa zugelassen werden.
(25.04.2010) Das Institut für unabhängige Risiko- und Begleitforschung in der Biotechnologie, Testbiotech e.V., hat auf mögliche Risiken für Gesundheit und Umwelt durch den gentechnisch veränderten Mais 1507 hingewiesen. Zudem soll die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) nur eine unvollständige Prüfung durchgeführt haben. Trotzdem soll der Mais in Kürze zum Anbau in Europa zugelassen werden.
Der Mais 1507 soll demnach eine massive Konzentration eines Insektengiftes, namens Bt-Toxin Cry1F, in seinen Pollen haben, welches für sehr viele Insektenarten giftig ist. Darüberhinaus soll der Mais 1507 ein Unkrautvernichtungsmittel namens Glufosinat tolerieren. Dieses wiederum soll bei Menschen Gesundheitsschäden hervorrufen können.
Testbiotech weist daraufhin, dass nicht gründlich hinterfragt wurde, welche Risiken für Insekten durch den Mais 1507 bestehen. Die EFSA soll in dieser Hinsicht keine Nachweise oder Belege verlangt haben. Es soll sogar eine Studie geben, die belegt, dass eine Schmetterlingsart in Europa, die Wachsmotte, empfindlich auf Mais 1507 reagiert.
Neben Testbiotech hat auch die Umweltorganisation Greenpeace Mängel bei der Bewertung durch die EFSA aufgedeckt: So sollen Hinweise auf eine mögliche negative Bewertung der Zulassung zum Anbau nicht verfolgt worden sein. Grundlegende Daten sollen sogar in den Unterlagen der Anmelder fehlen. Und zu guter letzt sollen die Rahmenbedingungen für die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Überwachungsmassnahmen beim Anbau unzureichend sein. Andreas Bauer-Panskus, von Testbiotech und Verfasser des Reports wirft der EFSA Fahrlässigkeit vor. Nach ihm soll die Behörde wichtige Daten zur Risikobewertung garnicht verlangt haben.
Die Vorwürfe an die Adresse der EFSA sind nicht neu: Schon im Jahre 2005 hatte man dort den gentechnisch veränderten Mais als sicher eingestuft. Der Bericht dazu wurde aber von der Europäischen Kommission und diversen Mitgliedstaaten kritisiert. 2008 legte die EFSA noch einmal mit derselben Bewertung nach. Der Mais wird in Europa zum Anbau freigegeben werden, wenn die Europäischen Agrarminister zu derselben Einschätzung wie die EFSA kommen. Würden diese und andere gentechnisch veränderten Sorten wie Bt11 zugelassen werden, wäre dies das erste Mal seit 1998. Mais 1507 wird von der us- amerikanischen Saatgut- Firma Pioneer Hi-Bred International, Inc. vertrieben, die zum DuPont- Konzern gehören. Die Firma war schon in dem kritischen Dokumentar- Film „We feed the world“ erwähnt worden. (TF)
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