Keine Impfung gegen Zeckenbisse. Vorbeugung ist noch immer das beste Mittel.
(06.07.2010) Gibt es eine Impfung gegen Zecken? Die Antwort ist Nein. Immer wieder fragen besorgte Menschen bei ihren Hausärzten nach, ob es eine Impfung gegen Zecken gebe. Viele Bürger sorgen sich um ihre Gesundheit, doch das beste Mittel gegen Zecken ist noch immer die Vorbeugung.
Es ist Zecken-Zeit und die Menschen sorgen sich verständlicherweise um ihre Gesundheit. Doch eine Panik ist unbegründet, denn wenn man sich vorsorglich schützt und nach einem Tag im Freien den Körper nach eventuell fest gesaugten Zecken untersucht, kann man schwerwiegende Erkrankungen wie die Borreliose oder die gefährliche Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) verhindern. Besonders sollte man den Körper in Hautfalten wie Kniekehlen, Achselhöhlen, Leisten- und Genitalbereich, am Hals und Kopf absuchen. Wird der Körper innerhalb von 24 Stunden untersucht, so verringert sich die Gefahr einer Borrelioseinfektion erheblich, da erst nach rund 24 Stunden die Erreger der Erkrankung übertragen werden. Zecken können mit einer sog. Zeckenzange entfernt werden. Ist man sich unsicher, sollte die Zecke lieber von einem Arzt oder Heilpraktiker entfernt werden.
"Entdeckt man eine Zecke an seinem Körper, sollte man sie möglichst bald mit einer Pinzette, einem Zeckenhebegerät oder den Fingern schnell aus der Haut heraus hebeln, um den Übertragungsprozess von Krankheitserregern von der Zecke auf den Menschen zu unterbrechen", rät Dr. Bernhard Jungnitz, Leiter des Medizinischen Dienstes beim Kreis Unna. Verbleiben eine längere Zeit rote Stellen am Körper, so empfielt es sich einen Arzt aufzusuchen.
Impfung gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis möglich, für die Borreliose-Erkrankung gibt es keine Impfung. Die FSME- Impfung wird von den offiziellen Stellen für die Risikogebiete Baden- Württemberg, Bayern und teilweise Rheinland- Pfalz und Hessen bei vielen Aufenthalten im Freien empfohlen.
Doch wie kann man sich am Besten vor Zecken schützen? Der beste Schutz vor Zecken ist die Kleidung. So sollten vor allem Kinder im Freien lange, weiße Hosen tragen, die am unteren Ende mit einem Bündchen verschnürt werden können. Es empfielt sich auch festes Schuhwerk zu tragen und T-Shirts mit langen Ärmeln. Im Zweifelsfall sollte man den Lebensraum der Zecken meiden. Zecken halten sich zu meist im Gras auf Wiesen und in Büschen auf.
Zecken fallen allerdings nicht von Bäumen, wie viele vermuten. Offene Körperstellen können auch mit Insektenmittel geschützt werden. Allerdings sind solche chemischen Mittel nicht gerade gesundheitsfördernd für die eigene Haut. Deshalb sollte auf eine dauerhafte Verwendung gerade bei Kindern verzichtet werden. Die Naturheilkunde kennt jedoch auch natürliche Abwehrmittel, so gibt es im Bioladen Sprays oder Lotionen zu kaufen. Die Sprays enhalten ätherische Öle aus Anis, Lavendel, Rosmarin, Teebaum, Citronella oder Patchouli. Diese Lotionen irritieren und vertreiben Insekten, allerdings müssen diese naturheilkundlichen Mittel stündlich aufgetragen werden. (sb)
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Bild: Echino /Pixelio.de
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