Gesundheitskosten: Umbau des deutschen Arzneimittelmarktes? Nach Berichten verschiedener Medien sollen zukünftig rund zwei Milliarden Euro pro Jahr im Gesundheitssystem durch Änderungen im Medikamentenbereich eingespart werden.
Eine wichtige Maßnahme soll in billigeren Arzneimittelpreisen liegen. Die Medikamenten- Hersteller sollen dazu mit den Krankenkassen verhandeln. Sollte hier zwischen den beiden keine Einigung erzeilt werden, will angeblich das Gesundheitsministerium Höchstpreise festsetzen. Desweiteren sollen die Hersteller bei der Zulassung eines Präparates eine Nutzenbewertung vorlegen müssen, die auch von ihnen selbst finanziert werden soll. Sollte dies von den Herstellern erfüllt werden, sollen angeblich die Mittel nicht vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) bewertet werden. Das IQWiG erstellt Kosten- Nutzen- Bewertungen von medizinischen Leistungen, an denen sich die Krankenkassen orientieren. Der Leiter des Instituts, Peter Sawicki, ist nur noch bis August im Amt, weil sein Vertrag nicht verlängert wurde. Nach Medienberichten soll eine von ihm ausgehende industriekritische Haltung die Nichtverlängerung bewirkt haben.
Einschlägige Medien berichten weiterhin von Plänen des Bundesgesundheitsministeriums, Zwangsrabatte einzuführen und das Budget für patentgeschützte Medikamente ersteinmal zu stoppen. Nach offiziellen Aussagen aus dem Ministerium sollen einige Vorschläge für Einsparungen im Pharma- Sektor demnächst öffentlich vorgestellt werden.
In einem Bericht des ARD- Magazins „plusminus“ vom 2. Januar 2010 war von dem Gesundheitsökonom Professor Gerd Glaeske schon darauf hingewiesen worden, dass das deutsche Gesundheitssystem durch eine staatliche Regulierung der Preise von patentgeschützten Medikamenten stark entlastet werden könnte. Dort wurde auf eine Untersuchung der Krankenkasse KKH verwiesen, nachdem jedes der 30 patentgeschützten Medikamente in Deutschland teurer als in den anderen Ländern Europas ist. In den meisten dieser Länder sollen danach die Preise für die besagten Mittel zwischen den Herstellern und staatlichen Organen ausgehandelt werden. (Thorsten Fischer, Heilpraktiker Osteopathie, 06.03.2010)
Weitere Informationen:
Plusminus- Bericht
„Gesundheitskosten- Wo viel Geld verschwendet wird“
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
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