Stress unter Schülern: GEW-Expertin warnt vor zu hohem Druck
31.01.2011
Immer mehr Schüler leiden unter Stresssymptomen und Leistungsdruck. Die Schulexpertin der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marianne Demmer, warnt daher vor zu hohen Ansprüchen und Druckausübung auf Kinder und Jugendliche in den Schulen und in den Familien. In manchen Orten nehme der Wettlauf um gute Zensuren bereits hysterische Züge an, so Demmer in einem Interview mit der Zeitschrift „Super Illu“. Das belastet Schüler und Elternhäuser gleichermaßen. Die Folge: Viele Kinder werden dadurch krank. Die Vize-Chefin der GEW warnte davor, bestimmte Erziehungsstile zu übernehmen, die zum Leistungsdruck animieren. Aus den USA schwappe derzeit "das hohe Lied des Drills zu Höchstleistungen mittels menschenverachtender Erziehungsmethoden zu uns herüber", so die Expertin.
Besser sei es den Schülern zu vermitteln, sich im demokratischem Verhalten auszuprobieren und darüber hinaus, "Selbstdisziplin und Lernfreude zu entwickeln, sich spielerisch zu erproben, um körperlich und seelisch gesund aufwachsen zu können." Es bedarf keiner anhaltenden Diskussion über bessere Leistungen und mehr Disziplin. Eher sollten Pädagogen und Eltern danach schauen, den Kindern ein gesundes und harmonisches Aufwachsen zu garantieren.
In der vergangenen Woche veröffentlichte das Forsa-Institut Studienergebnisse, nachdem immer mehr Schüler und Schülerinnen aufgrund von Stress regelrecht an körperlichen und seelischen Beschwerden leiden. Jedes zweite Kind und jeder zweite Jugendliche gab an, unter dem Leistungsdruck und Schulstress zu leiden. Die Angst vor schlechten Schulnoten spielt dabei eine tragende Rolle. (sb)
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Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
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