Hebammen: Offener Brief an den Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler.
In einem offenen Brief hat sich Susanne Schäfer, Vorsitzende des Bundes freiberuflicher Hebammen Deutschlands BfHD, an den Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) gewandt. In ihrem Brief bemängelt Schäfer das Ergebnis der Honorarverhandlungen für die niedergelassenen Kassenärzte vom 5. Oktober.
Wie in einer jetzt veröffentlichten Presseerklärung der Initiative „Hebammen für Deutschland“ bekannt wurde, kritisieren die Hebammen das Ergebnis der Verhandlungen zwischen dem Spitzenverband der gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV) und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Demnach soll nun jeder der 150 000 Kassenärzte annähernd 6700 Euro jährlich mehr bekommen.
Die Ärztehonorare seien bereits 2009 um 6,1 % gestiegen, während die Haftpflichtprämien für Hebammen massiv gestiegen waren und vor drei Monaten von der GKV unter dem Einsatz von Schlichter „Minimal- Erhöhungen“ und „lächerliche Beträge“ (Hebammen für Deutschland) angeboten worden seien. Die niedergelassenen Kassenärzte sollen nun über eine Milliarde Euro bekommen, während für die 19000 Hebammen in Deutschland jährlich 360 Millionen zur Verfügung stünden.
Schäfer weist darauf hin, dass anhand dieser Zahlen der Stellenwert der betreuten Geburt durch Hebammen für die gesundheitspolitisch Veranwortlichen sichtbar sei und warnt davor, dass dieser Beruf langsam aussterben könnte.
Bereits im Juli dieses Jahres war öffentlich geworden, dass die Haftpflichtprämien für Hebammen, die Belegbetten haben und freiberufliche Hebammen in Deutschland um 200 Prozent gestiegenreiberufliche Hebammen in Deutschland um 200 Prozentine Perspektive für Geburtshilfe? waren. Schäfer meint, dass schon jetzt dadurch eine selbständige Hebamme durchschnittlich die ersten zwölf Geburten im Jahr unentgeltlich durchführen würde, um diese gestiegenen Prämien zu zahlen. (tf, 18.10.2010)
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