Auswertung: Immer mehr Menschen leiden an Leberkrebs
Die Krankenkasse DAK teilt anlässlich des Deutschen Lebertags (20 November) mit, das immer mehr Menschen deutschlandweit an Leberkrebs (Leberzellkarzinom) erkranken. Unter Berufung auf die Zahlen des statistischen Bundesamtes erklärte die DAK, das sowohl in Sachsen-Anhalt, als auch in Thüringen und in Nordrhein-Westfalen die Zahl der Leberkrebs-Erkrankungen in den letzten Jahren erheblich gestiegen sind.
Bis zu 50 Prozent Anstieg der Leberkrebsbehandlungen
So hat sich nach Auskunft der DAK, die Zahl der Leberkrebs bedingten Krankenhausbehandlungen in Sachsen-Anhalt von 2004 bis 2008 um 37 Prozent auf insgesamt 627 Fälle erhöht. Im gleichen Zeitraum hat die Anzahl der Krankenhausbehandlungen von Leberkrebspatienten im Freistaat Thüringen um 45 Prozent zugenommen (insgesamt 428 Fälle). In Nordrhein-Westfalen präsentierte die DAK Zahlen für den Zeitraum von 2000 bis 2008, die erkennen ließen, dass die Anzahl der Leberkrebs bedingten Krankenhausbehandlungen um fast 50 Prozent auf 3.204 Fälle gestiegen ist. In allen drei Bundesländern waren dabei mehr als 75 Prozent der Betroffenen männlich.
5.000 Neuerkrankungen jährlich
Insgesamt erkranken rund 5.000 Menschen jährlich an Leberkrebs, so die Angaben der DAK, wobei 90 Prozent der Erkrankungen mit einer Leberzirrhose einhergehen. Diese wird durch verschiedene . Risikofaktoren wie zum Beispiel Alkoholmissbrauch, ungesunde Ernährung, mangelnde Bewegung oder Diabetes mellitus ausgelöst. Auch die sogenannte Fettleber gilt als Risikofaktor für die Entstehung von Leberkrebs. Dabei handelt es sich um eine durchaus häufige Erkrankung von der nach Expertenschätzungen etwa . 25 % der erwachsenen westlichen Bevölkerung betroffen sind. Eine Fettleber ist gekennzeichnet durch die Einlagerung der so genannten Neutralfette in den Leberzellen, wobei die Leber verfettet, wenn mehr Fette produziert bzw. dem Körper zugeführt werden als dieser abbauen kann.
Leberkrebs: „schleichende Gefahr“
Leberkrebs ist „eine schleichende Gefahr, da die Leber nicht schmerzt und viele Menschen deshalb nicht wissen, dass ihre Leber erkrankt ist", erklärte das Vorstandsmitglied der Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm und Leber sowie von Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung (Gastro-Liga) e.V., Peter Galle. So wird die in der Fachwelt als hepatozelluläres Karzinom bezeichnete, bösartige, von den Leberzellen ausgehende Erkrankung, oft erst sehr spät erkannt. Bei frühzeitiger Diagnose der Leber-Funktionsstörungen, die als Risikofaktoren für Leberkrebs gelten, könnten schlimmere Erkrankungen jedoch vermieden bzw. erfolgversprechender therapiert werden. (fp, 17.11.2010)
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