Wird Peter Sawicki vom IQWiG am Mittwoch wegen seiner kritischer Haltung ausgetauscht? An diesem Mittwoch tagt der Vorstand des Institutes für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), um über eine weitere fünfjährige Amtszeit von dem seit 2004 amtierenden Institutsleiter Peter Sawicki zu beschliessen.
Das unabhängige und einflußreiche Institut wurde von der rot- grünen Bundesregierung ins Leben gerufen, um die Vor- und Nachteile von medizinischen Leistungen zu bewerten. Wenn das IQWiG negative Entscheidungen trifft, so werden die Kosten für die betreffende Leistung nicht mehr von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Dies sind natürlich für die betroffenen Firmen gravierende ökonomische Entscheidungen, die zu herben Verlusten führen können.
Peter Sawicki gilt, Medienberichten zufolge, als vehementer aber fairer Verfechter einer Bewertung nach wissenschaftlichen Kriterien und einer evidenzbasierten Medizin.
Nach einem Bericht von Spiegel Online existiert ein Papier mit dem Namen „Kernforderungen an eine schwarz- gelbe Gesundheitspolitik“, in dem sich führende Gesundheitspolitiker der CDU- Fraktion für die Neuausrichtung des Institutes und die Ersetzung von Sawicki durch einen „industriefreundlicheren Kandidaten“ stark machen.
Kurz vor dem Zusammenkommen des Vorstands und der für das Institut so wichtigen Entscheidung tauchen immer neue angebliche Verfehlungen Sawickis auf. In der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) wird aus einem Prüfbericht angegeben, über den nach Spiegel Online zwischen Peter Sawicki und den Vorstandsmitgliedern Vertraulichkeit vereinbart worden sei, dass es Fehler bei Abrechnungen im Institut gegeben haben soll.
Der Vorstand des IQWiG setzt sich aus 2 Vertretern des GKV- Spitzenverbandes, dem Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), dem Vorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und dem Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium (BMG), dem niedersächsischen FDP- Politiker Stefan Kapferer, zusammen. DKG- Hauptgeschäftsführer und FDP-Mitglied Georg Baum hatte nach Angaben von Spiegel Online schon vorab angekündigt, „Sawickis Vertragsverlängerung verhindern zu wollen“.
Aber es gab auch Stimmen für Sawicki: Ca. 600 Ärzte verfassten eine Petition an Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler und den IQWiG- Stiftungsrat, in der sie sich für den Verbleib von Sawicki aussprachen. Es ist zu hoffen, dass der Vorstand eine Entscheidung im Sinne der Gewährleistung einer weiteren seriösen und unabhängigen Arbeit des IQWiG trifft. (Thorsten Fischer, Heilpraktiker Osteopathie, 19.01. 2010)
Zum Weiterlesen
Milliardenkosten für die Krankenkassen? (Heilpraxisnet.de)
Internetpräsenz des IGWiG
Die Artikel von Spiegel Online hier und hier
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.