Lesetipp: Josh Bazell, „Schneller als der Tod“.
Ein ehemaliger Mafiakiller ist durch ein Aussteigerprogramm in die Medizin gekommen und arbeitet nun als Arzt in New York in einem Krankenhaus. Dort lässt er seinem Sarkasmus freien Lauf, bis ein Mitglied aus Mafiakreisen eingeliefert wird, das ihn wiedererkennt. Da nun überschlagen sich die Ereignisse.
Dass der Autor des Buches, der US- Amerikaner Josh Bazell, Literatur und Medizin studiert und selbst in einem Krankenhaus gearbeitet hat, ist in jeder Zeile nachvollziehbar. Bazell beschreibt den Klinikalltag recht trocken und zynisch und lässt seinen Hauptprotagonisten Dr. Peter Brown, der ehemals Pietro „Bärentatze“ Brnwa hiess, schlagfertig und kompromisslos verbal wie körperlich agieren, ohne dass er allmächtig oder es konstruiert wirkt. Nebenbei streut Bazell leichtfertig und gut verständlich medizinische Fakten aus der Anatomie, Physiologie und dem aktuellen Medizinwesen ein. So lernt ein Medizinlaie nebenbei, was ein Schlaganfall oder das Wadenbein ist oder Informationen zum Umgang mit Herzinfarkt.
Neben dem aktuellen Handlungsstrang werden spannend auf 300 Seiten Pietros Lebensgeschichte und sein Werdegang in der Mafia erzählt. Ein Buch, das für Thrillerbegeisterte, Fans des schwarzen Humors á la „In China essen sie Hunde“ und Mediziner, die einmal keine Fachliteratur oder Nachschlagewerke am Nachttisch liegen haben wollen, gleichermassen geeignet ist. Das Hörbuch wird zudem von Christoph Maria Herbst („Stromberg“) gelesen. (tf, 12.10.2010)
Autoren- und Quelleninformationen
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