BVKJ gibt Hinweise zur Medikamenteneinnahme bei Kindern
21.12.2012
Die Einnahme von Medikamenten bereitet Kindern oftmals erhebliche Schwierigkeiten. Um den Geschmack zu verbessern und die Einnahme zu erleichtern, können „manche Wirkstoffe auch mit einem Saft, Tee oder Wasser“ vermischt werden, berichtet der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in einer aktuellen Pressemitteilung. Niemals sollten die Medikamente jedoch „mit Milch oder Milchprodukten oder Grapefruitsaft eingenommen“ werden, da „dies die Verarbeitung im Körper beeinflussen“ kann, erläuterte Dr. Monika Niehaus, Pressesprecherin des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen.
Der BVKJ gibt in seiner aktuellen Mitteilung einige Hinweise, wie die Medikamenteneinnahme bei Kindern erleichtert werden kann. So sollten sich die Kleinen laut Aussage der Experten zum Beispiel „voll und ganz auf die Einnahme konzentrieren können.“ Ablenkung, wie zum Beispiel durch einen laufenden Fernseher, sei möglichst zu vermeiden, damit sich das kranke Kind nicht so leicht verschluckt. Aus dem gleichen Grund ist eine sitzende Position beziehungsweise ein aufrechter Oberkörper ebenfalls günstiger, berichtet der BVKJ. Den Angaben der Mediziner zufolge haben manche Kinder bis zu einem Alter von zehn Jahren noch Probleme, eine Tablette zu schlucken. Hier sollten sich die Eltern bei ihrem Kinder- und Jugendarzt über eine günstige alternative Darreichungsform beraten lassen, berichtet Niehaus.
Kindern mit Schwierigkeiten bei der Medikamenteneinnahme
Am leichtesten fällt Kindern die Einnahme einer flüssigen Arznei, am besten mit „gutem“ Geschmack, berichtet die BVKJ-Expertin. Auch seien zerstückelte Tabletten oder geöffnete Kapseln etwas leichter zu schlucken – vorausgesetzt diese Darreichungsform ist geeignet. Auch empfiehlt Niehaus vor der Einnahme den Kindern bereits etwas zum Trinken zu geben, damit die Mundhöhle nicht ganz trocken ist. So werde das Hinunterschlucken erleichtert. Bei Arzneien, die nicht nüchtern verabreicht werden müssen, könne auch „etwas Wohlschmeckendes, zum Beispiel Honig, mit auf die Zunge gelegt werden“, so die Pressemitteilung des BVKJ. Des Weiteren komme die bereits erwähnte Einnahme mit Saft, Tee oder Wasser bei manchen Arzneien in Betracht. Allerdings sei hier grundsätzlich Vorsicht geboten. Denn beispielsweise ist Grapefruitsaft für die Medikamenteneinnahme gänzlich ungeeignet, da dieser die Wirkung der Arzneien beeinflussen kann. Gleiches gilt für Milch und Milchprodukte. Idealerweise sollte die Einnahme daher mit Wasser erfolgen. Abweichung sind vorher mit dem Arzt oder Apotheker zu besprechen.
Richtige Dosierung der Arzneimittel oftmals schwierig
Ein weitere Problem bei der Arzneimitteleinnahme von Kindern ist laut Aussage der Expertin die richtige Dosierung. Beispielsweise sollten daher flüssige Arzneien mit einem kleinen Messbecher anstatt mit Tee- oder Esslöffeln dosiert werden, weil „Letztere sehr ungenau sind und zu Über- oder Unterdosierung führen können“, so die Mitteilung des BVKJ. Weitere Tipps gab Niehaus zur Verwendung von Ohren- und Nasentropfen, die ihrer Aussage nach möglichst in der Hand vorgewärmt werden sollten, um den Einsatz weniger unangenehm zu gestalten. Bei Zäpfchen ist ebenfalls das Vorwärmen in der Hand zu empfehlen, da diese handwarm und mit etwas Wasser abgespült besser gleiten, erläuterte die Expertin. Die Verwendung von Cremes oder Ölen zum Einführen der Zäpfchen sei indes weniger geeignet, da die Aufnahme des Wirkstoffs beeinträchtigt werden könne. Vaseline dürfe allerdings benutzt werden.
Tipps zur Medikamenteneinnahme bei Kindern
Um den Kindern die Arzneimitteleinnahme zu erleichtern, sollten die Eltern laut Aussage der Expertin auch auf ihre Körpersprache achten. Die Eltern seien angehalten bei der Arzneigabe, eine „positive Haltung einzunehmen, denn Kinder orientieren sich an ihnen.“ Darüber hinaus könne zum Beispiel ein vierjähriges Kind unter Anleitung der Eltern mit seiner Puppe oder selber mit einer kleinen Kuchendekoration die Einnahme der Medikamente spielerisch üben. Die Prozedur der Medikamenteneinnahme falle unter Umständen auch leichter, wenn Eltern ihr Kind loben und ihm eventuell eine Belohnung in Aussicht stellen. Den älteren Kindern sollten die Eltern erklären, wie das Medikament ihnen hilft, erläuterte die Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Thüringen. (fp)
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