Gesetzliche Krankenkassen in diesem Jahr mit 3,1 Milliarden Euro im Defizit.
(28.04.2010) Bislang wurde angenommen, dass die Gesetzlichen Krankenkassen rund 4 Milliarden Euro fehlen, neue Berechnungen ergeben nun ein geschätztes Defizit von 3,1 Milliarden Euro für das Jahr 2010. Dabei wurden die geplanten Einsparungen bei den Arzneimitteln bereits mit eingerechnet. Noch im Dezember letzten Jahres war von viel höheren Summen ausgegangen. Damals war man davon ausgegangen, dass die Arbeitslosenzahlen entsprechend höher ausfallen. Nun scheint man von einer geringeren Erwerbslosenquote auszugehen. Dadurch konnten 900 Millionen Euro von den damaligen Schätzungen abgezogen werden. Ein weiterer Aspekt sind die von der Bundesregierung geplanten Einsparungen bei Arzneien. Dadurch können die Krankenkassen rund 500 Millionen Euro einsparen. Dennoch fällt das erwartete Defizit der Krankenkassen mit 3,1 Milliarden Euro noch immer recht hoch aus.
Laut Schätzungen offizieller Kreise erhalten die GKV-Versicherungen rund 170,3 Milliarden Euro aus dem Gesundheitsfond. Die Ausgaben aller gesetzlichen Krankenkassen wird mit 173,4 Milliarden Euro geschätzt. Der Fond nimmt aller Voraussicht nach 172 Milliarden Euro ein. Dabei entsteht eine Differenz zwischen der Ausgaben und Einnahmenseite. Diese Differenz müssen die Krankenkassen selbst begleichen. Einige Krankenkassen nehmen deshalb seit Jahresbeginn die umstrittenen Zusatzbeiträge von ihren Mitgliedern ein. Einige Krankenkasse wie die DAK verlangen einen pauschalen zusätzlichen Beitrag von acht Euro pro Monat. Andere Krankenkassen können die Defizite mit eigenen finanziellen Rücklagen ausgleichen. Insgesamt werden in Zukunft steigende Beiträge bei den Krankenkassen erwartet. (sm)
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