Lebensstil Ursache für Kopfschmerzen und Migräne?
(31.08.2010) Nachdem ein internationales Forscherteam jüngst ein Risiko-Gen für Migräne entdeckt hat, sah sich die Generalsekretärin der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG), Stefanie Förderreuther dazu aufgefordert, die Bedeutung des Lebensstils im Zusammenhang mit Migräne wieder in den Vordergrund der Diskussion zu rücken. Denn genetische Ursachen lassen sich von den Betroffenen nicht beeinflussen, der Lebensstil schon und er ist in vielen Fällen maßgeblich für das Auftreten von Migräne und Spannungskopfschmerzen.
So haben zahlreiche Studien belegt, dass Übergewicht, wenig Bewegung und Rauchen, häufiger Alkohol- und Kaffeekonsum usw. das Migräne-Risiko massiv erhöhen. Stefanie Förderreuther hat jetzt im Vorfeld des Deutschen Kopfschmerztags nächsten Sonntag den Fokus der Diskussion wieder auf diese Risikofaktoren gelenkt. Dabei ist es ihr zu Folge jedoch nicht ausreichend sich zu bewegen und gesund zu ernähren sondern auch Entspannungstechniken sowie Stressbewältigungsstrategien sollten Migräne vorbeugend eingesetzt werden. Ein unregelmäßiger Tagesablauf sowie beruflicher und privater Stress sind für die Betroffenen Personen Gift und können Migräne-Schübe auslösen, erläutert die Expertin. So kann schon das Weglassen einer Mahlzeit oder zu wenig Flüssigkeitszufuhr im Tagesverlauf, die Wahrscheinlichkeit einer Migräne-Attacke erheblich erhöhen. Dabei ist es stark von der jeweiligen Person abhängig, welche Reize das Migräne-Risiko fördern, so dass Stefanie Förderreuther den Betroffenen rät, einen sogenannten Kopfschmerzkalender zu führen, um persönliche Risiko-Faktoren bzw. Auslöser aufzuspüren.
Solange die neuen Behandlungsansätze wie z. B. die „Botox-Therapie“ nicht ausgereift und in Deutschland zugelassen sind, bleibt den Patienten nur die Anpassung des eigenen Lebensstils, um das Migräne-Risiko vorbeugend zu minimieren. Bei der Behandlung der Symptome werden auch heute noch überwiegend klassische Schmerzmittel verabreicht. Problematisch ist dabei nach Aussage der Expertin, dass die meisten dieser Substanzen, bei übermäßigem Konsum selbst zu Kopfschmerzen führen können. So nehmen beispielsweise mit der Verabreichung des Schmerzmittels „Triptane“ an mehr als zehn Tagen im Monat die Migräne-Attacken merklich zu, erklärte die Geschäftsführerin der DMKG.
Rund acht Millionen Menschen leiden in Deutschland an Migräne, wobei rund 17 Prozent der Frauen und acht Prozent der Männer betroffen sind. Die Intensität der Symptome ist bei den verschiedenen Patienten durchaus sehr unterschiedlich und reicht von pulsierenden Kopfschmerzen, Übelkeit, Licht- und Geräuschempfindlichkeit bis hin zu Erbrechen, Gleichgewichtsstörungen, Tunnelblick, Sprachstörungen und Taubheitsgefühl in den Fingern und Armen. Dabei können auch alternative Methoden aus der Naturheilkunde den Betroffenen zur Linderung der Schmerzen verhelfen. So wurden verschiedene Methoden wie Biofeedback, Ausleitungsverfahren (z.B. Schröpfen), Heilfasten und Neuraltherapie, Homöopathie, Osteopathie und Entspannungsverfahren, Akupunktur sowie Arm- und Fußbädern bereits erfolgreich bei Migräne-Patienten angewendet. Voraussetzung für eine entsprechende Naturheilkunde Behandlungen ist die Analyse der Ursachen des Schmerzes im Rahmen einer Amnese mit dem behandelnden Therapeuten. (fp)
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