Die Anzahl psychisch bedingter Krankschreibungen ist laut Erhebungen der Techniker Krankenkasse um 40 Prozent gestiegen.
(28.05.2010) Überforderungen und Stress am Arbeitsplatz führen laut Untersuchungsergebnissen der Techniker Krankenkasse (TK) zu immer mehr Krankschreibungen im Bereich psychischer Erkrankungen. So ist die Anzahl der Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigungen bedingt durch Psychische Erkrankungen (Depressionen oder Angststörungen) laut dem TK-Gesundheitsreport 2010 um fast 40 Prozent angestiegen. Hintergrund für diesen rasanten Anstieg dürfte die steigende Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt sowie Leistungsdruck am Arbeitsplatz sein. So sagte der TK-Vorstandsvorsitzende Norbert Klusen: "Die Arbeitswelt hat sich in diesen zehn Jahren deutlich gewandelt. Immer mehr Beschäftigungsverhältnisse sind befristet, dank moderner Kommunikationsmittel sind wir mittlerweile rund um die Uhr und nahezu überall erreichbar. Das geht an den Menschen nicht spurlos vorbei".
Immer mehr Menschen bekommen Arzneien wie Antidepressiva vom Arzt verschrieben. Laut Gesundheitsreport nehmen heute etwa doppelt so viele Frauen Antidepressiva ein als noch vor zehn Jahren. Bei Männern hat sich die Einnahme-Quote im Vergleich zum Jahr 2000 sogar mehr als verdoppelt. Besonders betroffen sind zudem Erwerbslose. Die Angst vor dem Abstieg in den Hartz IV-Bezug belastet die Menschen derart stark, so dass auch hier ein signifikanter Anstieg von psychischen Erkrankungen zu beobachten ist. (sb)
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