Familiäres Mittelmeerfieber: Gene können Fieberschübe auslösen
23.11.2011
Im Kleinkindalter leiden Kinder häufig an Fieber. Ist dies auch noch im Grundschulalter und später der Fall, kann eine genetisch bedingte Krankheit der Auslöser sein – das Familiäre Mittelmeerfieber. Diese Erkrankung tritt vornehmlich bei Kindern arabischer, armenischer, griechischer, türkischer oder israelischer Herkunft auf.
Wie unterscheidet sich das Familiäre Mittelmeerfieber von anderen fieberhaften Erkrankungen?
Experten gehen davon aus, dass acht bis zwölf fieberhafte Erkrankungen im Kleinkindalter normal sind. Treten häufige Fieberschübe auch noch im Grundschulalter und später über ein bis drei Tage mit Tempraturen über 38,5 Grad Celsius auf, könnte eine erblich bedingte Erkrankung der Auslöser sein. Ulrich Fegeler vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Köln rät: „ Beobachten Eltern wiederholte Fieberepisoden, sollten sie ihrem Kinder- und Jugendarzt darüber berichten.“ Fegeler weiter: "Am besten fertigen sie einen Fieberkalender an, indem sie die Zeiträume und die mit dem Fieber verbundenen Beschwerden notieren." Bei Kindern kann es sich bei derartigen Fieberschüben um das Familiäre Mittelmeerfieber handeln. Dies tritt jedoch in der Regel nur bei Kindern, arabischer, türkischer, griechischer, armenischer oder israelischer Herkunft auf.
Symptome des Familiären Mittelmeerfiebers
Zu den Symptomen des familiären Mittelmeerfiebers gehören Schübe mit hohem Fieber und zum Teil starken Schmerzen, die durch Entzündungen des Bauchfells, des Brustfells und der Innenhaut der Gelenkkapseln verursacht werden. Auslöser des Familiären Mittelmeerfiebers ist eine Fehlsteuerung des Immunsystems, die den Körper veranlasst, ohne erkennbaren Grund mit Infektionen zu reagieren. Diese treten nicht in bestimmten Zeitintervallen auf. Es können sogar Jahre zwischen den Schüben liegen.
Menschen, die am Familiären Mittelmeerfieber leiden, haben ein erhöhtes Sterberisiko. Dies liegt vor allem an einer möglichen Amyloidose, der Hauptkomplikation neben der Niereninsuffizienz. Während eines akuten Schubs befindet sich viel Amyloid im Blut des Erkrankten, das sich in den Organen ablagern und dort schwere Schäden verursachen kann. (ag)
Bild: Maria Lanznaster / pixelio.de
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