Neues Forschungszentrum für Diabetes eröffnet: Das 2009 gegründete Deutsche Zentrum für Diabetesforschung beginnt ab heute offiziell seine Arbeit. Ziel soll es sein, Forschungsergebnisse zu bündeln.
Feierlich wurde heute das 2009 gegründete Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD) mit Hauptsitz in München eröffnet. Die Forschungsarbeit beginnt mit dem heutigen Tag offiziell. Das Zentrum hat den Anspruch die Lücken in der Forschungskette zu schließen und „den Weg von der Grundlagenforschung zur Anwendung beim Patienten verkürzen“ sagte Hans-Ulrich Häring von der Universität Tübingen, einer der Hauptkoordinatoren des Zentrums.
Diabetes auf dem Weg zur Volkskrankheit
Wie wichtig dieses Zentrum in der Weiterentwicklung der Diabetes Forschung ist, zeigen die aktuellen Steigerungsraten der Neuerkrankungen. Mittlerweile sind acht Millionen Bundesbürger in Deutschland von Diabetes betroffen, wie die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Heilga Braun, mahnte. „Daher ist es wichtig, dass wir mit dem Deutschen Zentrum für Diabetesforschung neue Perspektiven für Prävention, Therapie und Diagnose des Diabetes mellitus schaffen“ sagte Braun. Schon seit einigen Jahren beobachten Forscher, dass Diabetes Typ II sich zu einer sogenannten Volkskrankheit in den westlichen Industriestaaten entwickelt. Schuld daran sind vor allem ungenügende Bewegung sowie eine ungesunde Ernährung. Um neue Diabetes Therapien zu erforschen und die Pflege sowie Versorgung zu verbessern, fördert das Zentrum Konzepte zur Gesundheitsforschung.
Fünf Forschungseinrichtungen arbeiten zusammen
Derzeit fünf Forschungseinrichtungen sind in dem neu geschaffenen Zentrum gebündelt. Diese Einrichtungen sollen als „gleichberechtigte Partner“ agieren. Beteiligt an dem Forschungszentrum sind das Helmholtz Zentrum München, das Deutsche Diabeteszentrum Düsseldorf, das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke, die Universität Tübingen und das Universitätsklinikum Dresden. Für die Phase der Gründung wird das Projekt mit 33 Millionen Euro vom Bund und den beteiligten Bundesländer gefördert. Der Bund übernimmt dabei den Löwenanteil von 90 Prozent.
Nach dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen ist das DZD das zweite Deutsche Zentrum für Gesundheitsforschung. Vier weitere Zentren zur Bekämpfung wichtiger Erkrankungen auf den Gebieten Infektion, Lungenerkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs werden im nächsten Jahr gegründet. „Mit diesen Zentren schaffen wir eine neue Struktur in der Gesundheitsforschung in Deutschland“, wie Braun betonte. (sb, 09.11.2010)
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