Norovirus Fallzahlen nicht ungewöhnlich: Derzeit keine besondere Häufung von Norovirus Fällen.
(20.07.2010) In den letzten Tagen wurde vermehrt über Norovirus-Erkrankungen in den Medien berichtet. Es könnte somit leicht der Eindruck entstehen, es gebe derzeit eine akute Norovirus-Welle. Dem ist nicht so, wie die Infektionsschutz-Expertin Dr. Verena Bochat erklärte.
In Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern mussten Kinder in ein Krankenhaus eingeliefert werden, da ein dringender Verdacht auf eine Norovirus-Infektion bestand. In der Nähe von Sondershausen musste zudem ein ganzes Ferienlager geschlossen werden. Rund 400 Kinder wurden wieder nach Hause geschickt, 40 Menschen mussten stationär behandelt werden. Doch die Lage ist insgesamt ruhig, wie Gesundheitsbehörden versichern. Es gebe derzeit keine besondere Häufung von Ansteckungen: "Wir verzeichnen derzeit keine außergewöhnliche Häufung", sagte Dr. Verena Bochat, Expertin für Infektionsschutz.
Der Norovirus ist eine hoch ansteckende Erkrankung im Bereich des Magen-Darm-Trakts. Typische Symptome sind sehr starke Durchfälle, Übelkeit und Erbrechen. Durch die starken Durchfällen verlieren Patienten sehr viel Flüssigkeit und es droht eine innere Austrockung des Körpers. Deshalb ist eine Norovirus Infektion unbedingt ernst zu nehmen. Die Behandlung erfolgt vorzugsweise über Infusionen, um dem Körper wieder ausreichend Flüssigkeit und Elektrolyte zu zuführen. Die Erkrankung hält im Schnitt ein bis drei Tage an. In den aller meisten Fällen heilt die Virus-Infektion ohne Folgen für den Patienten wieder ab.
Doch Kinder, ältere und chronisch Kranke sind im besonderen Maße gefährdet, da extrem viel Flüssigkeit dem Körper durch den schlagartigen Durchfall entzogen wird. Deshalb sollte eine ärtzliche Behandlung bei Verdacht auf eine Norovirus-Infektion ernst genommen werden. (sb)
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Bild: Stephanie Hofschlaeger, Pixelio.de.
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