Zwölf und dreizehn getesteten Luftmatratzen sind hochgradig giftig. Laut Ökotest bestehen ernsthafte gesundheitliche Gefahren.
(03.06.2010) Der Sommer naht und die Luftmatratzen werden für den Strand ausgepackt. Doch Vorsicht, in der neuen Ausgabe der Zeitschrift "Öko Test" wurden die Ergebnisse eines Luftmatratzen Test veröffentlicht. So sollen zwölf von den dreizehn getesteten Luftmatratzen hochgradig gifte Stoffe enthalten, die Nervenschäden hervor rufen können und krebserregend sind. Bei den Testergebnissen erhielten 12 Hersteller von Luftmatratzen das Prädikat "ungenügend". Nur eine einzige Luftmatratze konnte den Test überhaupt bestehen und bekam dennoch auch nur die Note "ausreichend".
Die Autoren der Öko-Test-Reihe warnten davor, die Matratzen mit dem Mund aufzublasen. Denn laut Analyse-Ergebnisse weisen fast alle Luftmatratzen über Schadstoffe auf, die die Nervenschäden oder Krebs hervor rufen können. Unter anderem wurden in den Produkten hohe Anteile an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) gefunden. Diese Stoffe werden eigentlich zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt und werden durch die Haut aufgenommen. Diese Stoffe gelten krebserregend. Laut Tester enthielten einige Luftmatratzen zu 20 bis 30 Prozent Diisononylphthalat (DINP). DINP wird als Weichmacher eingesetzt und sollen die Produkte belastbarer machen. Dieser Stoff darf bei Kinderspielzeug, das in den Mund genommer werden kann, nur einen Anteil von 0,1 Prozent ausmachen. Obwohl gerade Kinder eine große Vorliebe für Luftmatratzen haben, ist nicht eindeutig geklärt, ob Luftmatratzen Kinderspielzeug ist. Die Schadstoff-Belastung seien deshalb auch so hoch, weil dann andere Richtwerte gelten.
Sarah Häuser, Sprecherin Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), zeigte sich empört über die Ergebnisse: "Es ist inakzeptabel, dass ausgerechnet Produkte, mit denen vor allem Kinder in Berührung kommen, gefährliche Chemikalien in zum Teil extrem hohen Konzentrationen enthalten." Deshalb müssten endlich klare Gesetze geschaffen werden, um die Gesundheit zu schützen, so die Umweltschützerin. Alle weiteren Testergebnisse lassen sich in der aktuellen Ausgaben von Öko-Test nachlesen. (sb)
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Bildnachweis: Stephanie Hofschlaeger, Pixelio.de
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