Die Einnahme von Antidepressiva erhöht das Risiko für Schwangere eine Fehlgeburt zu erleiden.
(02.06.2010) Schwangere, die Antidepressiva einnehmen, haben ein höheres Risiko eine Fehlgeburt zu erleiden. Anhand einer Studie der Epidemiologin Dr. Anick Bérard konnte dieser Zusammenhang fest gestellt werden. Das Ärzte-Team um Bérard wertete die Daten von 4124 Frauen aus, die innerhalb der ersten 20 Wochen eine Fehlgeburt erlitten. Dabei fiel auf, dass der Anteil der Frauen die eine Fehlgeburt erlitten und Antidepressiv-Arzneien einnahmen um den Faktor 5,5 lag. Bei Frauen, die keine Fehlgeburt erlitten, jedoch Antidepressiva einnahmen, lag der Faktor bei 2,7. Das Risiko einer Fehlgeburt erhöht sich rein rechnerisch im Verlauf einer Schwangerschaft bei gleichzeitiger Einnahme von Depressiva um 68 Prozent.
Obwohl es nachgewiesener Maßen alternative Behandlungsmöglichkeiten bei Schwangerschaftsdepressionen gibt, verschreiben noch immer viele Ärzte Antidepressiva. So ist bereits nachgwiesen worden, dass Akupunktur bei Schwangerschaftsdepressionen helfen. So werden unter anderem auch selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer verschrieben. Laut der Studienergebnisse erhöht sich bei gleichzeitiger Einnahme dieser Serotonin-Hemmer noch einmal das Risiko einer Fehlgeburt deutlich. Die detailierten Ergebnisse der Studie lassen sich im "Canadian Medical Association Journal" nachlesen. (sb)
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