Stress ist die Hauptursache für schlechten Schlaf. Alkohol- und Niktotinkonsum spielen nur eine untergeordnete Rolle
24.10.2014
Schlafprobleme vor Prüfungen sind ein weitverbreitetes und vielen bekanntes Phänomen. Die Ursachen dafür sind dagegen weniger bekannt. Matthias Zunhammer Peter Eichhammer und Volker Busch, Forscher der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Regensburg, haben sich der Frage nach den Ursachen im Rahmen einer Fragebogenstudie angenommen und die Ergebnisse vor Kurzem in der Fachzeitschrift „PLoS One“veröffentlicht.
Demnach haben Alter, Geschlecht, Gesundheitszustand und prüfungsstressbedingt veränderter Alkohol- oder Niktotinkonsum laut Pressemitteilung der Universität Regensburg keinen signifikanten Einfluss auf die Schlafqualität.
„Uns hat ursprünglich interessiert, ob Prüflinge schlecht schlafen, weil sie während der Lernphase mehr Koffein zu sich nehmen“, erklärt Matthias Zunhammer, Autor der Studie. „Zudem wollten wir den möglichen Einfluss von Nikotin und Alkohol untersuchen.“ Dazu befragten die Forscher 150 Studenten der Uni Regensburg.
Das Ergebnis war, dass die Studierenden, obwohl der Kaffeekonsum während der Prüfungsphasen um mehr als 50 Prozent zugenommen hatte, subjektiv kaum Auswirkungen auf die Schlafqualität empfunden hatten.
Die Ergebnisse beim Alkoholkonsum waren vergleichbar. Obwohl die Studenten im Schnitt nur die Hälfte des normalerweise konsumierten Alkohols zu sich genommen hatten, hatte sich die Schlafqualität nicht signifikant verbessert. Lediglich der Nikotinkonsum scheint leichten Einfluss zu haben. Da aber nur 10 Prozent der Probanden Raucher seien, so die Forscher, könne man daraus keine wissenschaftlich relevanten Rückschlüsse ziehen. Deshalb resümiert Studienleiter PD Dr. med. Volker Busch: „Stress an sich spielt in der Prüfungszeit wohl eine größere Rolle für den Schlaf als die einhergehenden Veränderungen im Konsum von Koffein und Alkohol.“
Nach Ansicht der Forscher sind Prüfungszeiträume demnach „interessante Modelle zur Untersuchung von stressinduzierten Schlafproblemen und den dabei zugrunde liegenden Mechanismen.“ (jp)
Bild: Tanja / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.