Schönheits-Korrekturen erfreuen sich auch in Deutschland einer wachsenden Beliebtheit. Insbesondere der Einsatz von Botox zur Faltenbehandlung ist bei den Frauen auch hierzulande im Trend. Männer ziehen eher die Laser-Behandlung vor. Der vermeintliche Wunsch nach Perfektion geht weiter.
(10.09.2010) Die Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland e.V. (GÄCD) verzeichnete einen Anstieg von rund 20 Prozent bei den Schönheitsoperationen 2009. Insgesamt 171.000 Personen ließen letztes Jahr von Mitgliedern der GÄCD Schönheitskorrekturen an ihrem Körper durchführen. Zudem werden immer häufiger leichte Schönheitskorrekturen, wie z. B. Faltenbehandlungen mit Botox als Füllsubstanz nachgefragt. Laut GÄCD ist allein deren Einsatz im Jahr 2009 um über 50 Prozent auf 146.000 gestiegen. Dabei greifen vor allem Frauen auf den Einsatz von Botox zurück, während Männer nur einen sehr geringen Anteil der Patienten bilden (knapp über 10 Prozent). Männer tendieren einerseits grundsätzlich seltener zu ästhetischen Eingriffen an ihrem Körper und bevorzugen anderseits nach Aussage der GÄCD eher Laserbehandlungen zur Faltenglättung und Entfernung von Verhornungen im Gesicht. Rund 43.000 ließen Männer auf diese Weise ihr Äußeres korrigieren.
„Die beliebtesten Eingriffe sind die kostengünstigen“, erklärt GÄCD-Generalsekretär Matthias Gensior den massiven Anstieg der Botox-Behandlungen, wobei der Anstiege von Schönheits-Operationen um 20 Prozent auch auf einen generellen Trend zu Korrekturen des eigenen Körpers hinweist Dabei sind neben der Faltenbehandlung, Fettabsaugungen (knapp 17.000) Fälle und Lidkorrekturen bei den Frauen beliebt. Männern lassen sich hingegen neben der Faltenbehandlung häufiger die Nase korrigieren (knapp 3.500 Eingriffe) oder Tattoos entfernen
Die massive Anstieg von Schönheitskorrekturen ist jedoch nach Ansicht der Verbraucherschutzzentralen nicht ganz unproblematisch. So hat die Verbraucherschutzzentrale Nordrhein-Westfalen erst im Juni dieses Jahre davor gewarnt, „dass alle Operationen immer mit gesundheitlichen, zum Teil erheblichen Risiken verbunden“ und im Gegensatz zu Operationen der rekonstruierenden bzw. plastischen Chirurgie, bei denen es um die Wiederherstellung des Körpers zum Beispiel nach Unfällen geht, in der Regel nicht „medizinisch notwendig“ sind.
Der Trend, der in den USA mittlerweile sehr stark ausgeprägt ist, scheint sich auch in Deutschland zu etablieren. Vor allem Frauen – aber auch immer mehr Männer – versuchen einem nicht-natürlichen Schönheitsideal hinterher zu laufen. Bei vielen bleibt es nicht bei einer „Schönheits-OP“. Bei viele US-Stars gehört eine Schönheitsoperation mittlerweile zum "guten Ton". Das spiegelt sich auch in der normalen Bevölkerung wieder. Immer mehr Menschen unterziehen sich einer Operation. Die psychischen Folgen sind mitunter noch überhaupt nicht abzusehen. Denn auch solche Operationen können Emotionen und Ängste nicht verändern. (sb, fp)
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