Wasserwacht rät Senioren zum Abkühlen vor dem Baden
09.07.2013
Das sonnige Wetter lädt zum Baden ein. Doch kann ein übereilter Sprung ins kühle Nass für den Kreislauf eine erhebliche Belastung darstellen. Insbesondere Senioren sollten sich daher vor dem Baden immer gut abkühlen, berichtet die Nachrichtenagentur „dpa“ unter Berufung auf Michael Reil von der Wasserwacht Bayern.
Zwar hat das Schwimmen im See oder Freibad als Form der körperlichen Bewegung allgemein eine positive Wirkung auf den Organismus und auch die Abkühlung kommt dem Körper bei dem heißen Wetter sehr gelegen. Doch sollte letztere nicht zu plötzlich erfolgen, da ansonsten erhebliche Herz-Kreislaufbeschwerden und schlimmstenfalls sogar ein Herzinfarkt drohen. Der Experte der Wasserwacht Bayern rät daher insbesondere Senioren sich vor dem Baden gründlich abzukühlen, indem sie beispielsweise zunächst für einige Zeit die Hände und Füße ins Wasser halten.
Sprung ins kalte Wasser eine erhebliche Belastung für den Kreislauf
Vereinfacht lässt sich feststellen, dass mit zunehmender Temperaturdifferenz zwischen Körper- und Wassertemperatur die Belastung für das Herz-Kreislaufsystem beim Eintauchen steigt. Extrem heiße Außentemperaturen haben ein Aufhitzen des Körpers zur Folge, so dass das Risiko für Herz-Kreislaufbeschwerden beim Baden entsprechend erhöht ist. Wer lange in der Sonne liegt oder in der Mittagssonne körperlichen Aktivitäten nachgeht und anschließend direkt in den See springt, stellt die Funktionsfähigkeit seines Herz-Kreislaufsystems daher auf eine harte Probe.
Gut abkühlen und kein Alkohol vor dem Baden
Besonders gefährdet von Herz-Kreislaufbeschwerden beim Baden sind laut Aussage von Michael Reil Senioren, die früher viel Sport getrieben haben und im höheren Alter Gefahr laufen, sich zu überschätzen. Vorsicht sei hier für alle geboten. Auch könne ein gelegentlicher Fitnesstest beim Arzt hilfreich sein, um die eigene Konstitution beziehungsweise die Belastbarkeit des Herz-Kreislaufsystems richtig zu bewerten. Allgemein ist „Wassersport nur dann gefahrloser Spaß und Erholung, wenn man sein eigenes Können selbst einschätzen kann und seine Grenzen kennt“, erläutert die Wasserwacht Bayern auf ihrer Internetseite. Auch gelten für alle Badenden bestimmte Baderegeln, die das Risiko minimieren sollen. So rät die Wasserwacht zum Beispiel nicht mit vollem Magen zu schwimmen und vorher auf keinen Fall Alkohol zu trinken, da dieser die Blutgefäße weite und die Gefahr von Herz-Kreislaufbeschwerden beim Eintauchen ins kalte Wasser erhöhe.
In den vergangenen zwei Wochen sind an den bayrischen Seen bereits mehrere Badegäste tödlich verunglückt, darunter auch Senioren. Ob tatsächlich ein Versagen ihrer Herz-Kreislauf-Funktionen die Todesursache war, geht aus den Meldungen zwar nicht hervor, doch sollten die Warnungen der Wasserwacht Bayern dringend ernst genommen werden. (fp)
Bild: Gabi Eder / pixelio.de
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