Millionen-Kosten durch überflüssigen Schweinegrippe-Impfstoff
(03.08.2010) Zahlreiche Bundesländer bleiben auf ihren Schweinegrippen-Impfstoffen sitzen. Das verursacht Kosten in Millionen Höhe. Allein das Bundesland Schleswig-Holstein hatte über eine Million Dosen des Serums "Pandemrix" gekauft. Gerade einmal 215.000 Dosen wurden tatsächlich verabreicht. Die entstandenen Kosten sind immens, allein dieses Bundesland verpulverte rund 8 Millionen Euro für eine Schweinegrippe, die vermutlich massiv zu Gunsten der Pharmaindustrie überbewertet wurde.
Laut einer neuen Empfehlung der Impfkommission am Robert-Koch-Institut (RKI) wird die Impfung gegen die Schweinegrippe zukünftig mit in die normale Grippe-Impfung integriert. Das bedeutet, dass es zukünftig keine explizit durchgeführte Schweinegrippen-Impfung mehr geben wird. Für das Bundesland Schleswig-Holstein ist die Entscheidung aus finanzieller Sicht fatal. Mehr als eine Millionen Dosen des Serums "Pandemrix" hatte das Land gekauft. Es ist daher unwahrscheinlich, dass bereits verpackter und ausgelieferter Impfstoff bei der nächsten Grippe-Welle verwendet wird. Die Kosten von etwa acht Millionen Euro soll nun Schleswig-Holstein tragen.
Kaum jemand sieht in Deutschland noch eine ernsthafte Gefahr von der Schweinegrippe ausgehen. Damit ist auch die Bereitschaft bei den meisten Menschen gesunken, sich gegen den H1/N1 Erreger impfen zu lassen. Denn eine Pandemie, wie noch letztes Jahr angekündigt wurde, blieb aus.
Neben Schleswig-Holstein bleiben auch andere Bundesländer auf den Kosten sitzen. Anfang des Jahres wurde berichtet, dass das Land Berlin bereits 100.000 Impfdosen entsorgt hatte, da das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen war. Anscheinend kann der Impfstoff auch nicht kostengünstig ins Ausland verkauft werden. Nun fordern die Bundesländer eine Beteiligung vom Bund. Bislang gebe es noch keine Einigung, die Verhandlungen darüber hätten jedoch bereits begonnen. (sb)
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