Viele Kinder verlassen morgens ohne Frühstück das Haus und als Pausenbrot dienen Süßigkeiten.
(19.08.2010) Eine Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der Techniker-Krankenkasse hat bei der Befragung von 1000 Eltern herausgefunden, dass etwa jedes siebte Kind vor der Schule nicht frühstückt. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von „mangelndem Appetit“ der Zöglinge (25 Prozent der Befragten) bis zu „morgens keine Zeit“(ca. 30 Prozent der Befragten). Die Ernährungswissenschaftlerin der Techniker-Krankenkasse, Alexandra Krotz, betonte in diesem Zusammenhang noch einmal, wie wichtig die morgendliche Mahlzeit ist: „Kinder sind nur dann richtig fit für die Schule, wenn sie morgens in Ruhe frühstücken.“ So rät sie den Eltern sich auf jeden Fall die Zeit für eine entsprechende Morgenmahlzeit zu nehmen. Beim Schulbeginn um 8.00 Uhr müssen viele Schüler jedoch bereits um kurz nach 7.00 Uhr das Haus verlassen. Ein Frühstück von ca. 30 Minuten Dauer, müsste also schon um ca. 6.30 Uhr beginnen. Dass die meisten Kinder um die Uhrzeit noch keinen richtigen Hunger haben und der ein oder andere lieber eine halbe Stunde länger schläft, ist allerdings auch zu verstehen. Wer also morgens „partout nichts essen möchte, sollte (…) aber zumindest ein Glas Milch oder ein wenig Fruchtsaft trinken“, so die Ernährungswissenschaftlerin.
Als Folge des Verzichts auf Frühstück, sei die Konzentrationsfähigkeit in der Schule stark gemindert und die Kinder seien zudem leichter reizbar und nervös, erklärte die Expertin.
Als Ersatz für die ausgefallene Morgenmahlzeit geben viele Eltern ihren Kindern Bargeld für den Pausenbrotkauf mit. Wobei das Geld von den Kindern jedoch häufig in Schokolade oder andere Süßigkeiten investiert wird, um ihre Heißhungerattacken in den großen Pausen zu stillen. „Die (Süßigkeiten) lassen den Insulinspiegel in die Höhe schießen und ihn anschließend schnell wieder sinken. Es droht ein Leistungstief“ so Kortz. Daher empfiehlt sie als Pausensnack Nahrungsmittel die viel langanhaltende Energie liefern. So wäre ihrer Ansicht nach z. B. ein Vollkornbrot mit Quark oder Bananen ideal.
Die bereits im Juni veröffentlichte AOK-Familienstudie 2010 betonte außerdem, dass regelmäßiges gemeinsames Essen und klare Strukturvorgaben insbesondere Kinder vor Übergewicht schützen. Im Rahmen der AOK Studie wurden rund 2000 Eltern aus ganz Deutschland befragt und unter anderem die Ursachen für Übergewicht untersucht. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass nur 64 Prozent der Kinder regelmäßig mit ihren Eltern frühstücken und dass Kinder, die nicht bzw. selten mit ihren Eltern frühstücken, rund doppelt so häufig an Übergewicht leiden. Das gemeinsame Frühstücken stärkt die Kindern sowohl physisch als auch psychisch Stärke und gibt ihnen Sicherheit, so die Aussagen der Familienstudie weiter. Dadurch verringert sich das Übergewichtsrisiko und die Gefahr von psychischen Erkrankungen nachweislich. (fp)
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Bild: anschi / pixelio.de
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