Wieder vermehrt Norovirus-Erkrankungen registriert
Im letzten Jahr war aus verschiedenen Regionen Deutschlands immer wieder ĂŒber eine ungewöhnlich hohe Verbreitung von Norovirus-Infekten berichtet worden. Nun liegen neue Zahlen vor: Demnach wurden in Bayern im Jahr 2016 fast sechsmal so viele FĂ€lle registriert wie noch vor vierzehn Jahren.
Magen-Darm-Infekte durch Noroviren
Noroviren werden leicht ĂŒbertragen und sind daher fĂŒr einen GroĂteil der nicht bakteriell bedingten Magen-Darm-Infekte bei Kindern und Erwachsenen verantwortlich. Die Hauptsaison der Erreger liegt in der kalten Jahreszeit. Nun liegen neue Zahlen ĂŒber die ErkrankungsfĂ€lle vor. Die langjĂ€hrige Betrachtung zeigt demnach einen starken AufwĂ€rtstrend.
Starker AufwÀrtstrend in den vergangenen Jahren
Laut einer Mitteilung der Landesvertretung Bayern der Techniker Krankenkasse (TK) wurden im Jahr 2016 in Bayern 14.306 Norovirus-Erkrankungen registriert.
Die TK beruft sich dabei auf Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI).
Das sind zwar 5,5 Prozent weniger gemeldete BehandlungsfÀlle als im Vorjahr, jedoch rund 5,7-mal so viele wie noch vierzehn Jahre zuvor.
Infektion trifft Menschen ĂŒberraschend schnell
Eine Infektion mit Noroviren trifft Menschen meist ĂŒberraschend schnell und heftig. Laut der Bundeszentrale fĂŒr gesundheitliche AufklĂ€rung (BZgA) beginnt die Erkrankung plötzlich mit heftigem Durchfall, Ăbelkeit und schwallartigem Erbrechen.
Dazu kommt hĂ€ufig ein starkes KrankheitsgefĂŒhl mit Muskel- und Bauchschmerzen, gelegentlich mit leichtem Fieber und Kopfschmerzen.
âDie starken BrechdurchfĂ€lle können rasch zu einem FlĂŒssigkeitsmangel im Körper fĂŒhren, welcher sich durch ein ausgeprĂ€gtes SchwĂ€chegefĂŒhl oder Schwindel bemerkbar machen kannâ, schreibt die BZgA. Meist klingen die Beschwerden nach ein bis zwei Tagen vollstĂ€ndig ab.
âDie Viren verbreiten sich ĂŒber kontaminierte Speisen und GetrĂ€nke, vor allem aber ĂŒber Stuhl oder Erbrochenes von erkrankten Menschen. VerstĂ€rkte Ansteckungsgefahr besteht deshalb in Gemeinschaftseinrichtungen wie KindergĂ€rten, Altenheimen und KrankenhĂ€usernâ, berichtet die TK.
Erste Hilfe bei Norovirus-Durchfall: Zucker und Salz
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt als Erste Hilfe gegen Durchfall sechs gestrichene Teelöffel Zucker und einen gestrichenen Teelöffel Salz in einen Liter Wasser einzurĂŒhren.
âWer auf Nummer sicher gehen will, besorgt sich eine Elektrolytlösung in der Apothekeâ, rĂ€t TK-Landes-Chef Bredl. Wenn es nicht anders geht, muss die FlĂŒssigkeit löffel- oder schluckweise aufgenommen werden. âKinder, die sich total verweigern, mĂŒssen umgehend zu einem Arzt.â
Der Krankenkasse zufolge sind fast die HĂ€lfte der Infizierten 70 Jahre oder Ă€lter und rund ein Viertel sind Kinder unter zehn Jahren. âBetroffene verlieren viel FlĂŒssigkeit und sollten deshalb viel trinkenâ, so Bredl.
Um einer Ansteckung mit den gefĂ€hrlichen Noroviren vorzubeugen, sollten bestimmte HygienemaĂnahmen eingehalten werden.
Die wichtigste Hygiene-Regel ist hier hÀufiges und sorgfÀltiges HÀndewaschen mit Seife.
Es ist der wirksamste Schutz gegen die Viren und Bakterien, die noch bis zu zwei Wochen nach der Erkrankung ausgeschieden werden können.
Jedes Handtuch sollte ausschlieĂlich von einer Person benutzt werden. Toiletten und OberflĂ€chen sollten mit Haushaltsreiniger geputzt und Kleidung besonders heiĂ gewaschen werden. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthÀlt nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.