Im Vergleich zu den Jahren 2008/2009 haben sich rund 15 Prozent mehr Bürger beim Ombudsmann für private Kranken- und Pflegeversicherungen beschwert. Im Jahr 2009 haben sich insgesamt 5015 Bürger über ihre Krankenversicherung beschwert.
(18.04.2010) Im Vergleich zu den Jahren 2008/2009 haben sich rund 15 Prozent mehr Privat-Versicherte (PKV) beim Ombudsmann für private Kranken- und Pflegeversicherungen beschwert. Im Jahr 2009 haben sich insgesamt 5015 Bürger über ihre Krankenversicherung beschwert. Auf einer Tagung des Bundes der Versicherten erklärte der Ombudsmann-Mitarbeiter Helmut Müller, dass anhand der aktuellen Hochrechnungen in diesem Jahr davon auszugehen ist, dass die Anzahl der Beschwerden noch weiter ansteigen werden. Die Hochrechungen wurden anhand der Beschwerdeeingänge von Januar bis März errechnet. Die Hochrechungen dienen dazu, einen Trend erkennbar zu machen.
Die eingegangen Gründe für Beschwerden beim Ombudsmann waren unterschiedlich. Viele beschwerten sich, weil beispielsweise die PKV Beiträge gestiegen waren. Andere fühlen sich von ihrer Krankenversicherung ungerecht behandelt. Laut der Financial Times Deutschland bezogen sich 83 Prozent der Beschwerden auf die Krankenkostenvollsicherung. 10 Prozent der Beschwerden wurden aufgrund von Krankenhaustagegeldversicherungen oder anderer Zusatzversicherungen gestellt. Weitere betrafen die Auslandskrankenversicherung. Bei den Vollkrankenversicherungen beschwerten sich 22,8 Prozent darüber, dass die PKV die medizinische Notwendigkeit einer Behandlung nicht akzeptierten. 13,9 Prozent beschwerten sich aufgrund von Beitragsanhebungen und 10,4 Prozent stritten mit der PKV wegen den Allgemeinen Versicherungsbedingungen. Weitere 9,3 Prozent beschwerten sich über Vertragsbeendigungen und 8,2 Prozent über Streitigkeiten zu Arznei-, Heil- und Hilfsmitteln.
Der Ombudsmann für private Versicherungen ist der außergerichtliche Streitschlichter. Ein Ombudsmann nimmt zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Kunden und ihren Versicherungsunternehmen neutral und unabhängig Stellung. Ein Verfahren ist dabei kostenfrei. (sb)
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