Zigaretten Rauchen schädigt nachhaltig das menschliche Erbgut: Rauchen schadet der Gesundheit sehr viel länger, nachhaltiger und massiver, als bislang angenommen.
(16.07.2010) Rauchen schädigt auf fatale Weise die Gesundheit, massiver, als bislang angenommen. Rauchen schädigt auch im besonderen Maße das menschliche Erbgut, wie eine neuerliche Studie nun beweist. In einer Studie der "Southwest Foundation for Biomedical Research" in Texas haben Forscher 1240 Blutproben von Rauchern und Nichtrauchern untersucht. Die Fragestellung lautet, wie wirkt sich das tägliche Rauchen von Zigaretten auf das Erbgut der Menschen aus. Das Ergebnis war schockierend.
Das Forscherteam um Jac C. Charlesworth entdeckte, dass durch das Rauchen über 300 Gene nachhaltig verändert werden. "Bisher wurde nie eine so klare Verbindung zwischen Rauchen und den Ableseraten von Genen aufgezeigt", so Studienleiter Jac Charlesworth. Geschädigt werden dabei nicht nur einzelne Gene, sondern gleich ganze Erbgutträger und Netzwerke. Besonders betroffen von den Schädigungen ist das menschliche Immunsystem, dass für die Abwehr von Erregern zu ständig ist. Zudem werden gefährliche Genaktivitäten durch die Zigarettenqualm gefördert. Dadurch wird die Zellteilung beschleunigt und schädliche Zellen vermehren sich. Das Risiko von Krebs-Erkrankungen steigt rasant in die Höhe. Gesunde Zellen sterben ab und gleichzeitig findet eine erhöhte Zellteilung statt. Die Verarbeitung von Körper-fremden Partikeln wird nach und nach gehemmt.
Laut Studie wird nun klarer, dass durch die massive Schädigung und Ausschaltung der Gene der gesamte Körper belastet wird. Schadstoffe und Gifte, die in dem Tabakrauch enthalten sind, gelangen über die Lungenbläschen in den Blutkreislauf. Das Blut transportiert die Gifte in alle Organe des Körpers. So wird deutlich, dass "nicht nur" die Lunge einer massiven Schadstoffbelastung ausgesetzt ist, sondern alle Bereiche des Körpers.
Über 4000 schädliche Stoffe im Tabakrauch.
Über 4000 Schadstoffe und Gifte sind im Rauch des Tabaks enthalten. Viele Gifte entwickeln sich durch den Verbrennungsprozess der Zigarette. Da die Anzahl der Gifte und Stoffe derart groß ist, ist es schwierig alle Stoffe aufzuteilen und nach Wirkungsweisen zu sortieren. Schwierig ist es vor allem, die Wirkungsweisen auf das Immunsystem und die allgemeine Aktivität der Gene zu untersuchen. Deshalb beschränkten sich die Forscher zunächst auf einen Teilbereich in ihrer Studie.
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben alle sechs Sekunden Menschen weltweit an den Folgeerkrankungen, die durch das Rauchen verursacht werden. Rauchen schadet vor allem dem Herz-Kreislauf System, begünstigt im besonderen Maße Herzinfarkte, Koronare Herzkrankheiten, fördert in extremer Weise Krebserkrankungen und schädigt das Immunsystem. Dadurch kann der Körper immer schlechter Krankheiten abwehren. So können zum Beispiel auch Krankheiten entstehen, die auf dem ersten Blick nicht im Zusammenhang mit dem Zigarettenkonsum stehen. (sb)
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