City BKK und GBK vor der Insolvenz gerettet
Bereits Ende November haben sich die Betriebskrankenkassen auf einen Rettungsplan für die Gemeinsame BKK Köln (GBK) und die City BKK geeinigt. Die aufgrund der massiven Überschuldung drohende Insolvenz der beiden gesetzlichen Krankenversicherungen, scheint vorerst verhindert.
Dem Rettungsplan der Betriebskrankenkassen zufolge soll die City BKK mit einem Sanierungsplan und die GBK durch die Fusion mit einer anderen Betriebskrankenkasse gerettet werden. Insgesamt wollen die Betriebskrankenkassen knapp 60 Millionen Euro aufbringen, um den beiden von der Insolvenz bedrohten Krankenkassen zu helfen. Der Sanierungsplan für die City BKK sieht eine Unterstützung in Höhe von rund 40 Millionen Euro vor, wobei das Geld von den anderen Betriebskrankenkassen zur Verfügung gestellt wird, um die Schließung der City BKK zu verhindern. Eine Abwicklung der City BKK hätte die übrigen Betriebskrankenkassen den Berechnungen des BKK Bundesverbandes zufolge rund 135 Millionen Euro gekostet, so dass die jetzt angedachten Sanierungshilfen für die Betriebskrankenkassen noch relativ kostengünstig erscheinen.
Die GBK soll dem Rettungsplan zufolge mit der gesetzlichen Krankenkasse mhplus fusionieren, wobei der Zusammenschluss allerdings nur zustande kommen soll, wenn die übrigen Betriebskrankenkassen ebenfalls eine Sanierungshilfe beisteuern. Die dabei zu übernehmenden Schulden werden von der mhplus auf rund 18 Millionen Euro geschätzt. Nach dem Zusammenschluss werden bei der fusionierten Kasse über 550.000 Mitglieder versichert sein. Da die mhplus keine Zusatzbeiträge von ihren Versicherten verlangt, werden diese auch für die ehemals GBK-Versicherten ab dem 01 Januar 2011 entfallen. Zum Jahresbeginn werden alle bisherigen GBK-Kunden außerdem eine neue Chipkarte der mhplus erhalten. Sowohl die Versicherten der City BKK als auch die der GBK können weiterhin Behandlungen normal in Anspruch nehmen und die Ärzte und Krankenhäuser kriegen die Behandlungskosten in voller Höhe erstattet, erklärten die Betriebskrankenkassen im Zusammenhang mit dem aktuellen Rettungsplan.
Der Verband der Betriebskrankenkassen machte auch deutlich, dass selbst bei einer Insolvenz der City BKK oder der GBK die Versicherten nicht ohne Versicherungsschutz dagestanden hätten. Wäre einer der gesetzlichen Krankenversicherungen pleite gegangen, hätten sich die Kunden lediglich eine neue Versicherung suchen müssen. Je größer die insolvente Krankenkasse ist, desto schwieriger wird es jedoch die Versicherten in einer anderen gesetzlichen Versicherung unterzubringen. Bei den im Zuge der momentanen Fusionswelle entstandenen Riesenkrankenkassen mit Millionen Versicherten, könnte nach Ansicht von Branchenkennern wie zum Beispiel Rolf Stuppardt vom Bundesverband der Innungskassen, keine normale Insolvenz durchgeführt werden, da die Versicherten nicht ohne weiteres in einer anderen gesetzlichen Versicherung untergebracht werden könnten. So wäre der Staat zum Eingreifen gezwungen, um den Versicherungsschutz der Mitglieder zu gewährleisten. Durch den angedachten Rettungsplan der Betriebskrankenkassen konnte dies jedoch bei der City BKK und der GBK vorerst verhindert werden. (fp, 14.12.2010)
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