Thüringen leidet unter Ärztemangel: Der Freistaat benötigt mehr Ärzte, als bislang angenommen
05.01.2011
In dem Bundesland Thüringen fehlen mehr Mediziner, als bislang angenommen. Nach einer aktuellen Auswertung der der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) fehlen derzeit in Thüringen 234 Hausärzte und 47 Fachärzte. Zwar ist der Anteil der Bevölkerung seit Jahren rückläufig, dafür wächst der Anteil der Rentnerinnen und Rentner stetig an.
In Thüringen fehlen beinahe doppelt so viele Hausärzte und Fachärzte, als bislang angenommen. Der Freistaat benötigt 234 zusätzliche Hausärzte sowie 47 Fachärzte. Vor allem werden Fachmediziner aus den Bereichen Nerven-, Haut-, Augen- sowie Hals-Nasen-Ohren (HNO) gesucht. Noch im November letzten Jahres 2010 ermittelte die Ärztevereinigung einen zusätzlichen Bedarf von insgesamt 136 Ärzten. Die neu ermittelten Zahlen resultieren aus einem neuen Verfahren von Erhebungen des Ärztebedarfs. Das neue Berechnungsverfahren berücksichtigt nun auch die Altersverteilung und sowie den Krankenstand der Bevölkerung. Diese Daten fließen in die Bedarfsanalyse nun mit ein, wie ein Sprecher der KV mitteilte.
Durch die Neuberechnung werden in Thüringen weitere Stellen für Mediziner ausgeschrieben. Zwar sinke grundsätzlich seit Jahren die Einwohnerzahl in dem Bundesland, auf der anderen Seite steigt allerdings der Anteil der Rentner und Rentnerinnen. Durch den erhöhten Rentneranteil erhöht sich auch der Bedarf der ärztlichen Gesundheitsversorgung. Aus diesem Grund werden trotz einer sinkenden Anzahl der Bevölkerung mehr Mediziner benötigt. Eine Unterversorgung droht laut der Kassenärztlichen Vereinigung vor allem in den Städten Greiz, Gotha und Nordhausen. (sb)
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