Google kooperiert mit Sanofi zur Diabetes-BekÀmpfung
Der Internetkonzern Google und das französische Pharmaunternehmen Sanofi haben sich darauf geeinigt, zur BekÀmpfung von Diabetes zu kooperieren. Die Behandlung von Patienten soll erleichtert und die Kosten gesenkt werden.
Diabetes-Zahlen werden drastisch steigen
Experten zufolge gibt es in Deutschland sechs Millionen Menschen, die an Diabetes Typ 2 leiden. 400 Millionen sollen es weltweit sein. Wenn die Nationen nicht mit wirkungsvollen PrĂ€ventionsstrategien reagieren, werden nach SchĂ€tzungen der Internationalen Diabetes-Föderation (IDF) bis zum Jahr 2035 rund 600 Millionen Menschen von Diabetes betroffen sein. Weltweit erforschen zahlreiche Wissenschaftler, wie VorbeugemaĂnahmen und Behandlungsmethoden der Stoffwechselkrankheit zu verbessern sind. Auch der Internetkonzern Google beteiligt sich daran. So wurden im vergangenen Jahr erstmals vom Konzern entwickelte Prototypen der intelligenten Kontaktlinsen fĂŒr Diabetiker getestet, die den Blutzuckerspiegel anhand der TrĂ€nenflĂŒssigkeit ermitteln. Nun wurde bekannt gegeben, dass der Internetriese gemeinsam mit dem französischen Pharmakonzern Sanofi an neuen Behandlungsmöglichkeiten arbeiten will.
Zusammenarbeit zur Diabetes-BekÀmpfung
Der US-amerikanische Konzern macht sich zunehmend im Gesundheitswesen breit. Anfang des Jahres wurde bekannt gegeben, dass Google an einem Armband zur frĂŒhzeitigen Krebserkennung arbeitet. Ăber die nun vereinbarte Zusammenarbeit zur Diabetes-BekĂ€mpfung erklĂ€rte der Leiter der Life-Science-Sparte von Google, Andy Conrad, dass Diabetes genau die Art Krankheit sei, bei der Technologie den Patienten helfen könne. Die beiden Unternehmen hoffen, die Nutzung von Gesundheitswerten wie Blutzucker und HĂ€moglobin sowie anderen Patientendaten zu verbessern und Sensoren fĂŒr den Gesundheitscheck zu entwickeln. Wie die âFrankfurter Allgemeine Zeitungâ berichtet, sagte Conrad gegenĂŒber der französischen Wirtschaftszeitung âLes Echosâ: âWir wollen eine Schnittstelle aufbauen, die es Ărzten und Patienten erlaubt, jene Daten zu nutzen, die wir sammeln.â
Blutzuckerspiegel permanent ĂŒberwachen
Diabetiker mĂŒssen permanent ihren Blutzuckerspiegel ĂŒberwachen und die Insulinzufuhr entsprechend ihrer Nahrungsaufnahme und ihrer körperlichen Anstrengung dosieren. Nach der gĂ€ngigen Methode pieksen sie sich in den Finger, fĂŒhren das herausquellende Bluttröpfchen an einen Teststreifen, den ein MessgerĂ€t auswertet. Eine durchaus lĂ€stige Prozedur, die im Zweifelsfall spontane Entgleisungen des Blutzuckerspiegels auch nicht erfassen kann. Ein plötzlicher Anstieg (hoher Blutzucker) oder ein steiler Abfall (niedriger Blutzucker) der Blutzuckerwerte sind jedoch gesundheitlich Ă€uĂerst kritisch und bedĂŒrfen umgehender GegenmaĂnahmen. Hier könnte kĂŒnftig eine Technik helfen, an der deutsche Wissenschaftler arbeiten. Forscher am Fraunhofer-Institut fĂŒr Mikroelektronische Schaltungen und Systeme (IMS) in Duisburg sind schon seit lĂ€ngerem damit beschĂ€ftigt, einen Mini-Sensor fĂŒr Diabetiker zu entwickeln, der den intelligenten Kontaktlinsen von Google Ă€hnelt. Dieser könnte in Zukunft dazu beitragen, Entgleisungen des Blutzuckers frĂŒhzeitig zu erkennen und zu beheben.
Behandlung fĂŒr Patienten verbessern und Kosten senken
Auch andere Diagnsotikkonzerene und Pharmaunternehmen arbeiten an neuen Lösungen, zum Beispiel VerabreichungsgerĂ€ten wie Pens, die ĂŒber den Kurzstreckenfunk Bluetooth und das Internet eine Verbindung zum Arzt haben. Wie Google und Sanofi hervorhoben, sollen solche Innovationen die Behandlung fĂŒr die Patienten erleichtern, die Ergebnisse verbessern und somit auch Kosten senken. Die beiden Konzerne wollen Produkte entwickeln, mit deren Hilfe Glukose-Werte im Blut in Echtzeit gespeichert und analysiert werden können, so dass Patienten und Ărzte schneller auf Spitzen- und Tiefwerte reagieren und damit SpĂ€tfolgen einer schlecht eingestellten Diabetes vermeiden können, darunter auch Herzinfarkte und Krebs. Laut einer Mitteilung des Nachrichtenunternehmens âBloombergâ erlĂ€uterte Conrad, dass es GerĂ€te, die die Blutzuckerwerte kontinuierlich ĂŒberprĂŒfen und die Daten in eine Cloud hochladen, den Patienten ermöglichten, weg von einer reaktiven und episodischen Behandlung hin zu einer proaktiven und vorbeugenden Behandlung zu kommen. âEin Gramm Vorbeugung wiegt ein Pfund Heilbehandlung auf.â (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthÀlt nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.