Die Stiftung Warentest warnt vor Algen-Präparaten, die Bakteriengifte enthalten.
28.01.2011
Zahlreiche Algen-Mittel werden in Deutschland seit geraumer Zeit in Drogerien und Shops angeboten. Sie versprechen ein langes Leben und viel Gesundheit. Doch laut der Verbraucherschützer enthalten einige Sorten der Hersteller toxische Stoffe, die krebserregend sind. Die Warentester warnen eindringlich vor dem Kauf und Verzehr der getesteten Algen-Präparate.
Algen (insbesondere Seetang) werden vor allem in Asien als Lebensmittel verwendet. Algen sind geschmacklos oder schmecken leicht salzig. Hierzulande kennen Verbraucher Algen an Sushi und Nori. Diese Algen sind ungefährlich und enthalten viel Jod, Mineralstoffe und Vitamine. Doch es gibt auch Algen die man meiden sollte, da sie giftige Stoffe enthalten die Krebserregend sind. Zudem können sie Schädigungen der Niere, Leber und Gehirn hervorrufen. Als besonders schädlich gelten sogenannte „Afa-Algen“. Diese Blaualgenart wächst in einem See im amerikanischen Oregon. Während einer Untersuchung der Stiftung Warentest nahmen die Tester vor allem die Produkte "Afa-Alge" (GSE, 60 Stück 21,30 Euro), "Blue Green Alge" (Hannes Pharma, 120 Stück 51 Euro) und "Blaugrüne Afa-Algen" (Wilco, 150 Stück 31,50 Euro ) unter die Lupe. In allen Produkten fand die Stiftung Warentest Spuren eines Bakteriengiftes.
Umgangssprachlich sind diese Algenarten auch als blaugrüne oder blaue "Uralgen" bekannt. Diese Algen enthalten Bakterien. Einige Bakterienstämme entwickeln Gifte, die das Nervensystem, die Leber und das Gehirn nachhaltig schädigen. Unlängst stufte die Weltgesundheitsorganisation WHO die Afa-Algen als „möglicherweise“ krebserregend ein. Die Warentester warnten vor dem Verzehr, da ansonsten die Gesundheit der Verbraucher gefährdet sein könnte. Angaben über eine heilende Wirkung, die bei Infektionskrankheiten, Depressionen oder zur Gewichtsreduzierung wirksam sein soll, konnten Studien bislang nicht beweisen.
Die Afa-Algen werden in Deutschland nicht als Arzneimittel geführt, sondern lediglich als Nahrungsergänzungsmittel. Arzneimittel sind im Gegensatz zu Nahrungsergänzung-Mittel einer ständigen Prüfung unterzogen.
Nicht alle Algen sind schädlich. Seetang beim Japaner um die Ecke kann in jedem Fall ohne schlechtes Gewissen verzehrt werden. Seetang enthält viel Vitamine, Mineralien und kaum Fett. Aufgrund des sehr hohen Gehaltes an Jod sollten die Algen von Europäern nur maßvoll verzehrt werden, da ansonsten eine Schilddrüsenüberfunktion droht. (sb)
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Bild: Günter Havlena / pixelio.de
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