Die gesetzliche Krankenkasse Barmer GEK verspricht in diesem Jahr keine Zusatzbeiträge zu erheben.
(15.07.2010) Die größte gesetzliche Krankenkasse "Barmer GEK" will in diesem Jahr keine Zusatzbeiträge von ihren Versicherten erheben. Die Krankenkasse ist Deutschlands größte GKV. Rund 8,5 Millionen Mitglieder sind bei der Barmer krankenversichert.
Trotz dem gegenteiligen Trend vieler Krankenkassen will die Barmer auch in diesem Jahr keine pauschalen Zusatzbeiträge von ihren Mitgliedern erheben. Wie die Barmer mitteilte, soll diese Entscheidung als "unmittelbare Reaktion auf die Gesundheitsreform" gewertet werden. Denn die Krankenkasse sieht weiterhin einen Korrekturbedarf an der Gesundheitsreform. Voran gegangen war laut der "Thüringer Allgemeinen Zeitung" eine Entschediung des Verwaltungsrates. Laut einem Sprecher der Barmer, sei die Krankenkasse damit ein "Vorreiter unter den großen Krankenversicherungen in Deutschland".
Kein Zusatzbeiträge von den Mitgliedern zu verlangen, sei eine "direkte Folge der kleinen Gesundheitsreform", die eine Anhebung der Kassenbeiträge auf 15,5 Prozent ab 2011 vorsieht. Zudem soll nach den Plänen der Bundesregierung zukünftig die Erhebung und Höhe der Zusatzbeiträge im Ermessen der Krankenkassen liegen. Ein Barmer Sprecher erläuterte, dass man jedoch weiterhin daran fest hält, dass es eine "Überarbeitung des Gesundheitskompromisses" geben solle.
Noch im Mai diesen Jahres sah es so aus, als wolle die Barmer GEK Zusatzbeiträge von ihren Mitgliedern erheben. So sagte damals ein Sprecher: "In diesem Jahr hängt es davon ab, ob weitere Kostensenkungsmaßnahmen wirksam werden, beispielsweise im Arzneimittelbereich". Und "Momentan müsse die Lage von Monat zu Monat neu beurteilt werden". Durch die Anhebung der Kassenbeiträge ist anscheinend ein Zusatzbeitrag den Mitgliedern erspart geblieben. Zudem birgt ein Zusatzbeitrag die Gefahr, dass viele Versicherte der Krankenkasse den Rücken kehren. Damit würde sich das Defizit der Krankenkasse weiter erhöhen. (sb)
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