Bisphenol A kann bei Frauen zur Unfruchtbarkeit führen.
(16.07.2010) Die Massenchemikalie Bisphenol-A (BPA) kann bei Frauen zur Unfruchtbarkeit führen, dass hat eine neuerliche Studie festgestellt. In diesem Zusammenhang warnt die Umweltschutzorganisation "Global 2000" erneut vor der Verwendung der BPA-Chemikalie.
Die Chemikalie Bisphenol-A steckt in vielen Alltagsgegenständen. So wird der chemische Stoff vor allem zur Herstellung von Babyflaschen, Schnullern, Lebensmittel-Verpackungen, Thermopapier, Plastikflaschen und vielen weiteren weiteren Gebrauchsgegenständen verwendet. Immer wieder warnen Wissenschaftler und Umweltverbände vor der Verwendung der schädlichen Chemikalie. Bislang nur mit mäßigem Erfolg.
Nun hat eine neuerliche Studie ein weiteren Bisphenol-A Skandal offen gelegt. So kann die Chemikalie den Hormonhaushalt von Frauen stören und zu Erkrankungen der Eierstöcke führen. "Eine neue Studie legt den Zusammenhang von BPA und Unfruchtbarkeit bei Frauen nahe. Die Plastikchemikalie kann den Hormonhaushalt gravierend stören und zu Erkrankungen der Eierstöcke führen", erklärt Daniela Hoffmann von "Global 2000". Denn auf einem Kongress der "Endocrine Society" wurde eine neue Studie veröffentlicht, die diesen Zusammenhang herstellt. Etwa fünf bis zehn Prozent der Frauen unter dem polyzystischem Ovariensyndrom. Die Krankheit wird durch eine Störung des Hormonhaushalt verursacht und führt zur Unfruchtbarkeit. Ursache könnte laut Studie die Verwendung von Bisphenol-A sein. Frauen die unter dieser Krankheit leiden, weisen einen höheren Gehalt an Bisphenol-A in ihrem Blut auf, als andere.
Bereits zu Beginn des Jahres gab es eine ähnliche Studie der Universität Harvard die zu einem ähnlichen Ergebnis gelangt ist. Bisphenol-A beeinträchtigt nicht nur die Reifung von Eizellen, sondern auch den Verlauf einer Schwangerschaft. 2005 haben zudem japanische Forscher ähnliche Beobachtungen gemacht, nachdem bei Frauen, die wiederholte Fehlgeburten erlitten auch ungewöhnlich hohe BPA-Werte aufwiesen.
Global 2000 fordert deshalb von den verantwortlichen Politikern einen Aktionsplan zur Reduzierung der massenhaft eingesetzte Chemikalie Bisphenol-A. "Beginnend mit Produkten für Kleinkinder, die besonders sensibel auf BPA regieren, muss BPA aus allen Lebensmittelverpackungen verschwinden", so die Forderung der Umweltaktivisten.
Bisphenol A wirkt im menschlichen Organismus ähnlich wie das weibliche Hormon Östrogen. Forscher und Umweltschützer vermuten schon lange weitreichende Folgen bei der Fortpflanzung der Menschen. So wird unter anderem vermutet, dass Mädchen aufgrund von BPA immer früher Geschlechtsreif werden. Zudem habe die Spermien-Qualität bei Männern in den letzten 50 Jahren rapide abgenommen. Auch das Bundesumweltamt hat kürzlich vor der Verwendung von Bisphenol A gewarnt. Passiert ist bis heute nichts, obwohl zahlreiche Studien die Gefährlichkeit für die Gesundheit des Menschen nachgewiesen haben. (sb)
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