Neue Fusion der BKK vor Ort: Neue Krankenkasse verspricht keine Zusatzbeiträge zu erheben.
20.01.2011
Nach zahlreichen Zusammenschlüssen von Krankenkassen kündigt sich nun eine weitere Fusion an. Die "BKK vor Ort" mit Hauptsitz in Bochum plant ein Zusammengehen mit der "Dräger & Hanse BKK". Beide Verwaltungsräte der Kassen haben einer Fusion bereits zugestimmt. Während die die norddeutsche "Dräger & Hanse BKK" bereits am ersten Januar 2010 einer möglichen Fusionierung zustimmten, haben die Kassen Kollegen aus Bochum gestern entsprechend einen positiven Beschluss gefasst. Die neue Krankenkassen soll dann den gemeinsamen Namen "BKK vor Ort" tragen.
Fünftgrößte Betriebskrankenkasse entsteht
Wie ein Sprecher gestern bestätigte, erhoffe man sich nun eine zeitnahe Zustimmung durch das Bundesversicherungsamt. Derzeit sind rund 620.000 Menschen in der "BKK vor Ort" krankenversichert. In der wesentlich kleineren Kasse „Dräger & Hanse BKK“ sind rund 150.000 Menschen gesetzlich versichert. Durch die Fusion entsteht die fünftgrößte Betriebskrankenkasse in Deutschland. Wichtig für die Versicherten: Beide Vorstände der Betriebskassen haben beschlossen, weder im Jahre 2011 noch im kommenden Jahr 2012 einen Zusatzbeitrag von den beitragszahlenden Mitgliedern zu erheben.
Nicht der einzige Zusammenschluss der BKK vor Ort
Bereits im Oktober letzten Jahren hatten die BKK vor Ort, die BKK Energie aus Nürnberg sowie die BKK Westfalen-Lippe einen Zusammenschluss gebildet. Nach Angaben der BKK untenehme man derzeit 67 Standorte mit mehr als 1200 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Das derzeit geschätzte Haushaltsvolumen der Kasse beträgt rund 1,6 Milliarden Euro. Eine Schließung der bestehenden Filialen schließt man derzeit aus. "Im Zuge der Fusion werden keine Standorte aufgegeben, es kommen vielmehr neue hinzu. Ebenso freuen wir uns, dass alle Beschäftigten übernommen werden und wir somit 1.500 Menschen einen sicheren und guten Arbeitsplatz bieten können", so Ludger Hamers, Verwaltungsratsvorsitzender der BKK vor Ort.
Fusionen schützen die Krankenkassen vor Krisen
Immer mehr vor allem kleinere Krankenkassen unternehmen Zusammenschlüsse, um zukünftig finanziell besser aufgestellt zu sein. Eine große Krankenkasse kann wesentlich besser auf unvorhergesehene Entwicklungen innerhalb der Mitgliederstruktur reagieren. Auch gegenüber Ärzten und Pharmazieunternehmen können bessere Verhandlungspositionen aufgrund der Größe und des Abnahmevolumens erreicht werden. So können die Krankenkassen beispielsweise auch die ungeliebten Zusatzbeiträge vermeiden, die letztendlich zu einem potentiellen Verlust von Mitgliedern führt. (sb)
Bildquelle: BKK vor Ort
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