Cellulite auf der Haut: Was hilft gegen Orangenhaut?
05.01.2012
Welche Frau kennt sie nicht – die lästigen Dellen an Oberschenkeln und Po. Selbst sportliche Frauen leiden unter Orangenhaut. Doch es gibt Möglichkeiten, der Cellulite entgegenwirken. Wer jetzt mit einem ganzheitlichen Programm beginnt, hat gute Chancen, seine Orangenhaut bis zum Sommer zu glätten.
Vorwiegend Frauen sind von Orangenhaut betroffen
Nicola Otte, Fachärztin für Dermatologie und Lasermedizin vom Dermatologikum in Hamburg, erläutert, warum vorwiegend Frauen von Cellulite betroffen sind: „Der Aufbau von Fett und Bindegewebe ist bei Frauen weniger stabil und dehnbar als der von Männern.“ Darüber hinaus hätten Frauen dünnere Bindegewebsfasern, die größtenteils senkrecht zur Hautoberfläche ausgerichtet sind. Die Fettzellen hätten dadurch weniger Widerstand und könnten sich leicht in angrenzende Hautschichten durchdrücken. Männer hingegen hätten Bindegewebsfasern, die parallel verliefen und stabiler seien, berichtet die Expertin.
Welche Faktoren begünstigen die Entstehung von Cellulite?
Die Hauptursache für die Entstehung von Cellulite ist demnach anatomischen Ursprungs. Zusätzlich haben auch Faktoren wie Ernährung, Bewegung und die allgemeine Lebensweise Einfluss auf die Bildung beziehungsweise die Ausprägung der Orangenhaut. Nicola Otte erklärt, dass sowohl Übergewicht als auch der Einfluss von Östrogenen, die Entstehung von Orangenhaut begünstigen.
Sarah Schretzmair, Heilpraktikerin und Kosmetikerin aus Düsseldorf, rät betroffenen Frauen zu einer ganzheitlichen Therapie: „Ich empfehle grundsätzlich eine ganzheitliche Therapie durch körperliche Bewegung, gesunde Ernährung und gute Kosmetika.“ Sie erläutert weiterhin: „Generell wird Cellulite durch den Konsum von Zigaretten, Alkohol und Medikamenten verstärkt.“ Zuckerhaltige Lebensmittel seien ebenfalls ungünstig. „Cola ist ein absolutes Tabu, da sie neben jeder Menge Zucker Phosphorsäure enthält. Diese baut die Kalzium-Vorräte ab, welche wichtig für ein stabiles Bindegewebe sind“, berichtet die Kosmetikerin.
Gesunde Lebensweise hilft gegen Cellulite
Auch wenn die Bikinisaison noch weit entfernt zu sein scheint, sollten Betroffene bereits jetzt mit einer ganzheitlichen Therapie anfangen, denn ein längerfristiger Effekt stellt sich in der Regel nicht von heute auf morgen ein.
Da Zigaretten, Alkohol und Zucker die Bildung von Orangenhaut begünstigen, sollte man auf diese Genussmittel verzichten. Eine ausgewogene Ernährung wirkt nicht nur der Cellulite entgegen, sondern fördert auch allgemein Gesundheit und Wohlbefinden. Kalziumreiche Nahrungsmittel wie Käse und Topfen seien besonders geeignet, da Kalzium maßgeblich für die Stabilität des Bindegewebes verantwortlich sei, erläutert Sarah Schretzmair. Genauso wichtig seien Mineralstoffe aus Obst und Gemüse.
Nicola Otte rät zudem zu ausreichend Bewegung: „Ausdauersport wie Joggen, Walken oder Fahrradfahren stärkt die Muskulatur und bringt einen leichten Straffungseffekt. Somit erscheinen Beine mit unliebsamen Dellen glatter, durchtrainierter und optisch ansprechender.“
Spezielle Anti-Cellulite-Kosmetika verfeinern und pflegen das Hautbild, können aber die Orangenhaut nicht vollständig beseitigen, da sie nur oberflächlich wirken. Die Fachärztin für Dermatologie berichtet von einer weiteren Möglichkeit der Behandlung: „Radiofrequenzbehandlungen zielen auf die Festigung und den Aufbau des Bindegewebes ab. Aktuell spricht man ihnen die höchsten Erfolgsaussichten zu.“ Bei dieser Methode wird die Haut mit einem kleinen Aufsatz durch kreisende Bewegungen massiert. Gleichzeitig dringen Radiofrequenzwellen gleichmäßig tief in die Haut ein. Die Behandlung sollte circa fünfmal im Abstand von jeweils zwei Wochen durchgeführt werden.
Naturheilverfahren bei Cellulite
In der Alternativmedizin wird davon ausgegangen, dass auch Übersäuerung des Körpers zur Bildung von Cellulite führen kann. Ursachen einer Übersäuerung liegen in der Regel in einer ungesunden Ernährung. Außerdem führen Alkoholkonsum, Rauchen, Ängste und Stress zu einem gestörten Säure-Basenhaushalt des Körpers.
Man kann zwischen „Säurelieferanten“ und „Säureerzeugern“ unterscheiden. Zu den Lebensmitteln, die im Körper sauer „verstoffwechselt“ werden, gehören unter anderem polierter Reis, Zucker, Süßigkeiten, alle geschälten Getreideerzeugnisse, Weißmehlprodukte, Erbsen, getrocknete grüne und braune Linsen, süße Getränke, Alkohol und Bohnenkaffee. Fleisch, Innereien, Fisch, Wurst, Geflügel, Wild, Eier, Milchprodukte, Fleischbrühe liefern einen Überschuss an sauren Mineralen. Dazu gehören unter anderem Schwefel, Phosphor, Chlor und Jod.
Um einer Übersäuerung und damit auch der Bildung von Orangenhaut entgegenzuwirken, ist eine Ernährungsumstellung vor allem auf basische Lebensmittel ratsam. Zu den basisch wirkenden Lebensmittel gehören zum Beispiel Obst, Wildkräuter, Gewürzkräuter, Blatt –und Wurzelgemüse, Kartoffeln, Molke und Haselnüsse. Außerdem fördert intensiver Sport die Ausscheidung von Säuren. (ag)
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Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.