Wird das chronische Erschöpfungssyndrom durch Viren ausgelöst? Wissenschaftler konnten einige Hinweise darauf entdecken.
Wird ein chronisches Erschöpfungssyndrom, Chronic Fatigue Syndrome (CFS) – wohl möglich durch eine Viren Infektion ausgelöst? Wissenschaftler der der US-Lebensmittel- und Arzneibehörde FDA haben genetische Spuren von einem Retrovirus nachgewiesen. Allerdings ist unklar, wie der Virus das chronische Erschöpfungssyndrom auslöst und ob tatsächlich ein Zusammenhang besteht. Bislang haben zwei von drei Studie die Vermutung bestätigen können.
Es ist nicht das erste Mal, dass Forscher bei einer Studie eine solche Entdeckung machten. Schon im Jahr 2009 berichteten US-Forscher über Spuren von sogenannten Retroviren (Reverse Transkriptase Onkoviren) im Blut von Patienten eines Erschöpfungssyndroms. Ein Retrovirus ist ein Virus dessen Erbinformation als RNA vorliegt aber als DNA fest in das Erbgut der Wirtszelle eingreift.
Wissenschaftler der US-Lebensmittel- und Arzneibehörde FDA haben nun die selbe Beobachtung gemacht und Erreger im Blut von CFS- Patienten gefunden. Doch völlig bewiesen ist ein möglicher Zusammenhang nicht. Denn unklar ist weiterhin, wie der Erreger seine Erbinformationen in die menschliche DNA einbaut. Hierzu, betonen die Forscher, werden weitere Forschungen nötig. Zahlreiche Fragen zum "Cronic Fatigue Syndrome" (CFS) sind derzeit noch immer ungeklärt.
Patienten, die unter unter dem Erschöpfungssyndrom leiden, sind oft kaum mehr arbeitsfähig. Die Betroffenen leiden unter starker körperlicher, seelischer und geistiger Erschöpfung. Sie sind ständig müde und schlafen übermäßig viel. Einige Betroffene können sogar das Bett kaum mehr verlassen. Zu der Erschöpfung gesellen sich noch weitere Symptome wie Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Konzentrationsstörungen, nachlassende Gedächtnisfähigkeit, nicht erholsamer Schlaf, Empfindlichkeiten der Lymphknoten sowie eine anhaltende Verschlechterung des Zustands nach Anstrengungen dazu. Die Das CFS kann nur über eine sogenannte Ausschlussdiagnose festgestellt werden, um das psychische Erschöpfungssyndrom (Burn-Out) oder eine chronischer Müdigkeit auszuschließen. In Deutschland sollen nach Schätzungen rund 300.000 Menschen an dem Syndrom erkrankt sein.
Im Studienverlauf untersuchten die Forscher 37 Probanden. Bei ihnen war zuvor das Erschöpfungssyndrom durch eine Ausschlussdiagnose festgestellt worden. Bei den meisten Teilnehmern (32 von 37) konnten im Labor Hinweise auf Retroviren gefunden werden, die dem Maus-Leukämie-Virus (MLV) ähnlich waren. Um die Erkenntnisse zu sichern wurden auch Studienteilnehmer untersucht, bei den keine CFS-Erkrankung vorliegt. Hier fanden die FDA-Forscher nur bei drei Studienteilnehmern Hinweise auf den Virus. Die Forscher vertraten nun im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" die Ansicht, dass dies ein besonderer Hinweis darauf sei, dass zwischen den Spuren der Retroviren und dem Erschöpfungssyndrom ein Zusammenhang besteht.
Der Fund könnte auch Zufall sein. Denn eine zeitgleich statt gefundene Studie der US-Seuchenkontrollbehörde CDC konnte der Ergebnisse der FDA-Behörde nicht bestätigen. Auch deshalb müsse nun eine dritte Studie unternommen werden, um die Erkenntnisse der ersten Studie zu sichern. An der nachfolgenden Studie müssten mehr Studienteilnehmer gewonnen werden und unterschiedliche Patientengruppen untersucht werden. (sb)
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