COVID-19: Schutz durch Vitamin-D-PrÀparate?
Seit Monaten wird darĂŒber diskutiert, ob eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung mit einem geringeren Risiko einhergeht, sich mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 zu infizieren, beziehungsweise die Gefahr mindert, schwer an COVID-19 zu erkranken. Fachleute geben Auskunft ĂŒber die aktuelle Studienlage.
Wie die Deutsche Gesellschaft fĂŒr ErnĂ€hrung e. V. (DGE) erklĂ€rt, hat Vitamin D neben den zentralen Funktionen fĂŒr die Knochengesundheit auch regulatorische Effekte auf das Immunsystem. Ein intaktes und robustes Immunsystem hilft bekanntermaĂen, vielen Krankheiten etwas entgegenzusetzen. Daher ist es auch naheliegend, ĂŒber den Nutzen von Vitamin D in der PrĂ€vention und Behandlung von COVID-19-Erkrankungen zu diskutieren. Die DGE hat hierzu in einer Fachinformation vorliegende Studien gesichtet und eingeordnet.
Aktuelle Studienergebnisse reichen nicht aus
Können Vitamin-D-PrÀparate einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 vorbeugen beziehungsweise den Schweregrad der COVID-19-Erkrankung reduzieren? Diese Frage wird seit einiger Zeit in Fachkreisen diskutiert.
Wie das Bundeszentrum fĂŒr ErnĂ€hrung (BZfE) in einer aktuellen Mitteilung berichtet, vermuten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zwar, dass es einen möglichen Zusammenhang zwischen einem niedrigen Vitamin-D-Serumspiegel und einem erhöhten Infektionsrisiko beziehungsweise fĂŒr einen schweren Krankheitsverlauf gibt.
Doch laut der Fachinformation der DGE reicht die aktuelle Studienlage (Stand 11. Januar 2021) nicht aus, um einen eindeutigen kausalen Zusammenhang zu erkennen. Es gebe demnach momentan keine Belege dafĂŒr, dass Vitamin D-PrĂ€parate bei Personen mit einer adĂ€quaten Versorgung vor einer Infektion mit dem Virus schĂŒtzen oder den Schweregrad der Erkrankung verringern können.
Auf eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung achten
Trotzdem empfiehlt die DGE auf ihrer Webseite grundsĂ€tzlich eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung. Weil der menschliche Körper rund 80 bis 90 Prozent des Bedarfs durch die Sonneneinstrahlung in der Haut erhĂ€lt, sollte man sich regelmĂ€Ăig im Freien aufhalten.
Den Rest sollte man durch Vitamin D-haltige Lebensmittel wie fettreichen Fisch (beispielsweise Hering, Makrele und Lachs) sowie Pilzen und HĂŒhnereiern zu sich nehmen.
Mit Vitamin D angereicherte Lebensmittel wie FruchtsÀfte oder Milch, die immer öfter in Lebensmittelregalen angeboten werden, sind jedoch nicht notwendig. Ebenso wenig wie NahrungsergÀnzungsmittel.
Wichtig zu wissen: In den Wintermonaten kann weniger des âSonnenvitaminsâ in der Haut gebildet werden, doch der Körper kann in den FrĂŒhlings- und Sommermonaten in der Regel ausreichend davon âtankenâ, es speichern und in den dunkleren Monaten davon zehren.
Im Zweifel sollte zunĂ€chst Ă€rztlich abgeklĂ€rt werden, ob eine Unterversorgung vorliegt. Denn ein dauerhaftes Zuviel durch entsprechende NahrungsergĂ€nzungsmittel kann zum Beispiel zu Nierensteinen fĂŒhren.
Aufpassen mĂŒssen laut dem BZfE höchstens Risikogruppen wie Ă€ltere Menschen, die sich wenig im Freien aufhalten oder vollverschleierte Frauen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der Ă€rztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprĂŒft.
- Bundeszentrum fĂŒr ErnĂ€hrung (BZfE): Vitamin D-Versorgung und Infektionsschutz, (Abruf: 08.03.2021), Bundeszentrum fĂŒr ErnĂ€hrung (BZfE)
- Deutsche Gesellschaft fĂŒr ErnĂ€hrung: Vitamin D und COVID-19 (Abruf 15.06.2023), Deutsche Gesellschaft fĂŒr ErnĂ€hrung
- Deutsche Gesellschaft fĂŒr ErnĂ€hrung: Vitamin D und COVID-19, (Abruf: 08.03.2021), Deutsche Gesellschaft fĂŒr ErnĂ€hrung
- Deutsche Gesellschaft fĂŒr ErnĂ€hrung: AusgewĂ€hlte Fragen und Antworten zu Vitamin D, (Abruf: 08.03.2021), Deutsche Gesellschaft fĂŒr ErnĂ€hrung
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthÀlt nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.