Die Allgemeinen Ortskrankenkassen AOK profitieren am Meisten von den Zusatzbeiträgen
10.02.2011
Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) profitieren am Meisten von den Zusatzbeiträgen. Aber nicht, weil die AOK selbst einen Zusatzbeitrag von seinen Mitgliedern verlangt, sondern weil andere gesetzliche Krankenkassen einen erheben. Zahlreiche Versicherte machten im Zuge der Einführung des Zusatzbeitrages von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch und wechselten daraufhin die Kasse.
Laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur „dpa“ verbuchten die Ortskrankenkassen im letzten Jahr 2010 einen Mitgliederzuwachs aufgrund des Zusatzbeitrages von rund 55.000 Neukunden. Dadurch erlebten die Ortskrankenkassen seit Bestehen einen nie dagewesenen Zulauf von Neumitgliedern. Im Jahr 2009 wechselten noch rund 37.000 Menschen in die AOK. Auch für das laufende Jahr rechnet sich der Vorstand weitere Zuwächse von Neukunden aus. Als Grund nannte die AOK einen guten Service und die Tatsache, dass alle angeschlossenen Ortskrankenkassen „das ganze Jahr keinen Zusatzbeitrag“ erheben.
Die Umfrage bestätigt damit, dass die AOK am Meisten von den Wanderbewegungen der Versicherten profitiert. Nach Angaben von Branchenkennern gewannen die 14 Krankenkassen der AOK im letzten Jahr rund 521.000 Versicherte hinzu. An Platz rangiert die Techniker Krankenkasse (TK) mit rund 230.000 Neumitgliedern. Auf Platz Drei der Gewinner ist die "Barmer GEK", die immerhin 69.000 neue Mitglieder begrüßen dürfte. Insgesamt 13 Krankenkassen erheben derzeit einen Zusatzbeitrag. Weitere Kassen haben bereits für das laufende Jahr einen pauschalen Zusatzbeitrag angekündigt. Darunter auch die BKK Hoesch, die sogar 45 Euro je Quartal erheben will. Die meisten Krankenkassen mit Zusatzbeitrag verlangen derzeit acht Euro zusätzlich je Monat. (sb)
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Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
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