Erstes Kind erhält Permanentes Kunstherz
In Rom wurde zum ersten Mal einem 15 Jährigen Patienten ein Kunstherz implantiert. Das ist weltweit das erste Mal, dass ein Kind ein Permanent Kunstherz erhält. Die italenischen Fachärzte benötigten insgesamt 10 Stunden für den Eingriff.
Zum ersten Mal wurde einem Kind ein künstliches Herz implantiert. Das Kunstherz soll nicht wie allgemein üblich eine Wartezeit überbrücken, bis ein organisches Spenderherz gefunden ist, sondern dauerhaft im Körper des 15 Jährigen Jungen verbleiben. Bereits am vergangenen Donnerstag wurde der zehnstündige Eingriff im katholischen Kinderkrankenhaus "Ospedale Pediatrico Bambino Gesù" im Rom vollzogen. Träger der römischen Kinderklinik ist der Vatikan. Bislang äußerten sich die Ärzte sehr zurückhaltend zum Ergebnis, ein Prognose könne nur unter Vorbehalt erfolgen, wie es hieß.
Die schwerwiegende und bislang einzigartige Operation musste erfolgen, weil der Junge unter einer Herzkrankheit litt, die es ausschließt auf einer Spender-Warteliste zu kommen. Aus diesem Grund hätte die Herzspezialisten entschieden, ein Kunstherz einzusetzen. Durchgeführt wurde die Operation von dem Ärzteteam um Dr. Antonio Amodeo.
Das künstliche Herz umfasst eine Gesamtlänge von insgesamt vier Zentimetern. Das Kunstherz wurde in die linke Herzkammer eingefügt sowie mit der aufsteigenden Aorta verbunden. Das Herz wird elektrisch betrieben und ist eine Art hydraulische Pumpe. Um das Risiko einer Infektion zu minimieren, wurde das elektrische Herz ganz in den Brustkorb des jungen Patienten eingepasst. Damit das Kunstherz Strom erhält, wurde zudem ein Anschluss hinter dem linken Ohr eingepflanzt. Der Junge trägt eine Batterie, die mit dem Anschluss verbunden ist. Die Batterie trägt der Junge mit einem Gürtel an der Hüfte.
Ein Herzimplantat wird zumeist in den Körper von mit unheilbaren Herzerkrankungen eingesetzt. Ein Kunstherz ist nicht wie allgemein angenommen ein vollständiges Herz, sondern soll die Funktion des Herzens wesentlich unterstützen. Die häufigste Erkrankung die zu einem solchen Eingriff führen ist die Herzinsuffizienz (Herzschwäche).
Neuere Varianten von künstlichen Herzpumpen können bereits eine relative lange Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren erreichen. Hiernach, sofern der Körper das Kunstherz annimmt, muss ein erneuter Eingriff erfolgen. Das Ärzteteam machte jedoch keine näher bestimmten Angaben zur Erkrankung des Kindes. Aus diesem Grund erfolgten auch keine Angaben zur eventuellen Lebenserwartung des Patienten. (sb, 03.10.2010)
Bildnachweis: Deutsches Bundesarchiv (German Federal Archive), Bild 183-1988-1208-002, Urheber: Sindermann, Jürgen.
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