FSME: Zecken breiten sich in Hessen aus
Kaum lässt sich die Frühlingssonne am Himmel blicken, da wird die erste Zeckenwarnung laut: In Hessen sollen sich Zecken, die das FSME-Virus übertragen können, auf weitere Gebiete ausgebreitet haben. So soll sich dort die Anzahl der gemeldeten Erkrankungsfälle von 2008 bis 2009 auf insgesamt 16 verdoppelt haben. Davon sollen nach Angaben von Ulrich Falk, Chef des Gesundheitsamts des Odenwaldkreises, weniger als die Hälfte aus den südlichsten Landkreisen Odenwald, Bergstraße, Darmstadt-Dieburg stammen, die laut Robert-Koch-Institut bereits als definierte Risikogebiete in Hessen bekannt sind. Die weitaus meisten FSME-Fälle in Deutschland wurden bislang vor allem in Baden-Württemberg und Bayern verzeichnet.
FSME: Meldepflichtige Hirnhautentzündung
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz: FSME), die durch den Stich der Zeckenart Ixodes ricinus, auch bekannt als Holzbock, übertragen wird, ist eine meldepflichtige Infektion der Gehirnhäute. Die Erkrankung verläuft zunächst mit grippeähnlichen Symptomen und Fieber, das in Intervallen auftreten kann. Bedrohlich wird die Erkrankung, wenn zum hohen Fieber starke Kopf- und Nackenschmerzen als Zeichen einer Hirnhautentzündung dazukommen. Weitet sich die Entzündung auf das Gehirn aus, kann es zu epileptischen Krampfanfällen und Bewusstseinstrübungen kommen. Ist das Rückenmark mitbetroffen, führt dies mitunter zu Lähmungserscheinungen. Weil FSME auch zum Tode führen kann, sollte bei Verdacht sofort ein Arzt oder Krankenhaus aufgesucht werden.
Vorbeugung als Mittel der Wahl
Ein Impfstoff zur Immunisierung gegen die Virus-Erkrankung steht zur Verfügung, seit 2002 auch speziell für Kinder. Während die Impfrate bei Kindern durch Vorsorge-Kampagnen in Hessen seitdem von zehn auf 67% gesteigert werden konnte, zeigen sich ältere Menschen weiterhin zurückhaltend in ihrem Impfverhalten.
Als unersetzlich gilt nach wie vor die Prävention durch angemessene Kleidung, die Arme und Beine bedeckt, fest zugebundenes Schuhwerk und das Meiden von Aufenthalten in Gebüsch und Unterholz. Am Abend sollten (nicht nur) Kinder von Kopf bis Fuß auf Zecken untersucht werden. Findet sich ein Holzbock, muss er sachgemäß entfernt werden, etwa mit einer speziell dafür vorgesehenen Zeckenzange. Allgemeine Maßnahmen, die das Immunsystem stärken, können vorbeugend dafür sorgen, dass der Körper eine Infektion mit dem Erreger ohne größere Komplikationen übersteht.
Wenn der Holzbock zugestochen hat
Hat der Holzbock erst einmal zugestochen und das Virus übertragen, stehen konventionell Bettruhe und Symptomlinderung (z.B. chemische Fiebersenker, Schmerzmittel) auf dem Plan.
Naturheilkundlich kommen neben der Linderung der Beschwerden, z.B. mit Weidenrinden- und Lindenblütentee alle Maßnahmen in Frage, die den Körper bei der Mobilisierung vorhandener Selbstheilungskräfte unterstützen. Dazu gehören ein dreitägiges Heilfasten, das die Immunaktivität (insbesondere der sog. Fresszellen) steigern soll und die ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit. Auch homöopathische Mittel oder Nosoden können unter fachkundiger Begleitung eingesetzt werden. (Dipl.Päd. Jeanette Viñals Stein, Heilpraktikerin, 25.03.2010)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.