Kita-Essen ist nach Angaben der Gesundheitsbehörden nicht zu beanstanden
Das Kita-Essen, nach dessen Verzehr neun Hamburger Kleinkinder am Dienstag Rötungen und teilweise Schwellungen im Gesicht aufwiesen, war gesetzlich nicht zu beanstanden. Dies hat die Untersuchung einer Essensprobe im Institut für Hygiene und Umwelt ergeben. Bei der Zubereitung wurde allerdings ein histaminreicher Käse verwendet. Histamin kann bei empfindlichen Personen zu Überreaktionen führen.
Neun Kleinkinder einer Hamburger Kindertagesstätte wiesen am Dienstag direkt nach dem Mittagessen Rötungen und teilweise Schwellungen im Gesicht auf. Der Notarzt vermutete eine Überreaktion auf zu viel Glutamat im Essen. Um diesem Verdacht nachzugehen, wurde eine Probe des Essens – Käsespätzle mit Tomatensoße – im Institut für Hygiene und Umwelt untersucht. Die Lebensmittelchemiker stellten bereits am Mittwoch fest, dass der Gehalt an Glutamat nicht für die Symptome der Kinder verantwortlich war – er lag mit 1,5 g/kg deutlich unter dem zugelassenen Höchstwert.
Auch weitere Untersuchungen zeigten keinen Grund für eine Beanstandung der Essensprobe. Aufgefallen ist aber der Gehalt an biogenen Aminen, er lag bei 65 Milligramm pro Kilogramm. Diese Konzentration ist für Erwachsene absolut unbedenklich. Die Reaktionsgrenzen von Kleinkindern sind jedoch unbekannt, so dass ein Zusammenhang nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann. Das gefundene Histamin stammt aus dem gut gereiften Käse, mit dem die Käsespätzle zubereitet wurden.
Histamin zählt zu den Stoffen, die bei einer allergischen Reaktion freigesetzt werden. Symptome einer erhöhten Histamin-Belastung können u.a. Hautrötungen, Juckreiz und Schwellungen sein. Der Histamingehalt von Lebensmitteln ist sehr verschieden. Besonders hohe Konzentrationen weisen zum Beispiel Räucherfisch und Salami auf sowie Lebensmitteln, die fermentiert werden, wie Sauerkraut, Rotwein oder würzig-pikante Käsesorten. Empfindliche Personen wie Kleinkindern sollten daher besser milden Käse verzehren. (pm, 28.01.2011)
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