Der Hausärzteverband gewinnt die Wahl zur Vertreterversammlung der KV-Bayerns.
26.11.2010
Bei der Wahl zur Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) ist die Liste des Bayerischen Hausärzteverbands mit ihrem Spitzenkandidaten Dr. Wolfgang Hoppenthaller als stärkste Fraktion bestätigt worden. Dies sei ein „deutliches Votum der Hausärzte für den Systemumstieg“, erklärte Dr. Hoppenthaller im Anschluss an die Wahl.
Zur Wahl für einen der 50 Sitze in der Vertreterversammlung der KVB haben sich über 500 Kandidaten auf elf ärztlichen und vier psychotherapeutischen Listen gestellt, wobei die Wahlbeteiligung unter den Ärzten bei rund 70 Prozent und unter den Psychotherapeuten bei rund 80 Prozent lag. Von den insgesamt 50 Mitgliedern der Vertreterversammlung wird der Bayrische Hausärzteverband künftig 21 stellen. Dr. Hoppenthaller beanspruchte angesichts des Wahlergebnisses einen Sitz im KV-Vorstand. „Diesen Vorstandssitz benötigen wir, um den Systemwechsel, also den Austritt aus diesem Körperschaftssystem, reibungslos zu vollziehen“, betonte Dr. Hoppenthaller.
Als zweitstärkste Fraktion ist die „Facharztliste Bayern der Berufsverbände“ unter Führung von Andreas Hellmann mit zehn Sitzen in die Vertreterversammlung eingezogen. Fünf Sitzen konnte die Liste des „Bayerischen Facharztverbands“ mit der Spitzenkandidatin Ilka Martina Enger erreichen. Je zwei Sitze gingen an die Liste des „Fachverbands Freier Hausärzte in Bayern“ mit Spitzenkandidat Gabriel Schmidt, die Liste „Ausgezeichnete Qualität für Arzt und Patient“ unter Führung von Axel Munte sowie die „Junge Liste für Kinder und Jugendliche“ mit Roland Ulmer an der Spitze. Einen Sitz erreichte die „Ärztinnen und Ärzteliste Bayern“ mit Spitzenkandidat Wolf von Römer, die Liste der „Medi Bayern“ unter Alfried Schinz sowie die Liste „Sprechende Medizin“ mit Claudia Ritter-Rupp. Unter den Psychotherapeuten erhielt das „Psychotherapeuten Bündnis“ mit Spitzenkandidat Rudi Bittner drei Sitze und das „Aktionsbündnis Psychotherapie“ unter Ellen Bruckmayer zwei Sitze.
Dieses „Votum der Hausärzte für den Systemumstieg“ zeigt nach Ansicht von Dr. Wolfgang Hoppenthaller, dass die Hausärzte Bayerns nicht länger bereit seien, dem „Zwangssystem der Körperschaft Kassenärztliche Vereinigung ihre Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen“. Allerdings wolle man die hausärztliche Patientenversorgung trotz des Systemumstiegs auf dem qualitativ gewohnt hohen Niveau und ohne jegliche Beeinträchtigung fortführen, erklärte Dr. Hoppenthaller.
„Um dies zu gewährleisten, ist aufgrund der vielen noch bestehenden Berührungspunkte mit dieser Körperschaft zumindest in den kommenden Jahren eine enge Kooperation dringend erforderlich“, betonte der Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbands. Der Vorstand der KVB soll voraussichtlich in der konstituierende Sitzung der neuen Vertreterversammlung am den 22. Januar 2011gewählt werden. (fp)
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