Heilpflanzen und Bitterstoffe können Verdauungsbeschwerden vorbeugen und lindern.
22.12.2010
Die Präsidentin der Bundesapothekerkammer, Erika Fink, teilte mit, dass Heilpflanzen und Bitterstoffe eine relativ einfach Methode darstellen, um Verdauungsproblemen durch fettreiches Festessen vorzubeugen. So würden beispielsweise Bitterstoffe den Appetit anregen, weil sie die Produktion der Verdauungssäfte sofort stimulieren. Gleichzeitig trete auch das Sättigungsgefühl schneller ein, da die Verdauung erheblich beschleunigt werde. Um die optimale Wirkung von bitterstoffhaltigen Tees und Extrakten aus beispielsweise Enzianwurzel oder Löwenzahn zu erreichen, sollten sie jedoch mindestens eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten eingenommen werden, empfiehlt die Präsidentin der Bundesapothekerkammer. Außerdem wirke ein bitterer Tee am besten, wenn er einige Zeit im Mund belassen wird, erklärte Fink. Wer allerdings unter einem entzündeten Magen, einer entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen oder einem Reizdarm leide, sollten auf Bitterstoffe verzichten. Gleiches gelte auch bei Entzündungen der Gallenblase oder der Gallenblasenwege, erklärte die Expertin. Generell sollte bei Beschwerden mit bitterstoffhaltigen Präparaten vor der weiteren Verwendung ein Arzt konsultiert werden.
Bitterstoffe wirken appetitanregend und verdauungsfördernd
Als Bitterstoffe werden die verschiedensten Substanzen bezeichnet, denen im wesentlich nur der bittere Geschmack gemeinsam ist. Ihnen wird eine äußerst positive Wirkung auf die Verdauung nachgesagt. Denn Forscher haben herausgefunden, dass der Mensch nicht nur im Mund sondern auch im Magen-Darm-Trakt Sensoren für den bitteren Geschmack hat. Sobald wir bittere Nahrung aufnehmen, geht eine Signalwelle an das Gehirn und löst eine Vielzahl verschiedener Stoffwechselreaktionen wie den sofortige Speichelfluss und die vermehrte Produktion von Verdauungssäften aus. So wird durch die Bitterstoffe die Produktion von Verdauungssäften stimuliert und die Verdauung generell gefördert. Durch die schneller Verdauung der Nahrung, lässt das Hungergefühl umgehend nach und der Heißhunger auf mehr geht zurück. Damit reduziere sich auch die insgesamt aufgenommene Nahrungsmenge, so die Einschätzung der aktuellen Studien. Außerdem werde durch die Bitterstoffe die Bauchspeicheldrüse angeregt, vermehrt Insulin zu produzieren, was sich positiv auf den Abbau der aufgenommenen Nährstoffe auswirke, erklärten die Präsidentin der Bundesapothekerkammer.
Ätherische Öle von Heilkräutern gegen Völlegefühl
Ebenfalls empfehlenswert gegen Völlegefühl sind Erika Fink zufolge Heilkräuter mit ätherischen Ölen, welche und krampflösend und verdauungsfördernd wirken können. Zum Beispiel habe ein Tee aus Fenchelsamen eine beruhigend Wirkung bei Verdauungsbeschwerden. Vor der Zubereitung sollten die Fenchelsamen dabei mit einem Mörser oder der Außenseite eines Löffels leicht gequetscht werden, damit sie ihr ätherisches Öl besser in das Aufgusswasser abgeben, rät die Präsidentin der Bundesapothekerkammer. Ähnliche verdauungsfördernde Wirkungen lassen sich mit Tee aus bitterstoffhaltigen Pflanzen wie Wermut, Bitterpomeranzenschale, Ingwer oder dem einfachen Kaffee erzielen, so Fink weiter. (fp)
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Bild: David Stichling / pixelio.de
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