Pollenflug beginnt dieses Jahr früher als sonst
13.03.2014
Die Hauptsaison des Pollenjahres 2014 steht vor der Tür und damit für Allergiker wieder die Zeit der juckenden Nasen und tränenden Augen. Immer mehr Menschen sind hiervon betroffen, mittlerweile kämpfen nach Angaben des Robert-Koch-Instituts 16,5% der Frauen und 13% der Männer in Deutschland gegen die Pollen von Blüten, Gräsern, Bäumen oder Kräutern. Infolge des milden Winters rechnen Experten dieses Jahr mit einer besonders hohen Belastung, hinzu kommt, dass der Pollenflug dieses Jahr den Prognosen nach deutlich früher beginnen wird. Doch dies bedeutet nicht automatisch mehr Beschwerden – stattdessen können Betroffene mithilfe einiger Tipps auch selbst etwas tun, um die Pollen-Zeit erträglicher zu gestalten.
Ein Viertel der Bevölkerung im Alter zwischen 30 und 39 leidet an Heuschnupfen
Wie die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst informiert, fliegen deutschlandweit momentan
die Pollen der Erle, ab Mitte März kommt dann die Birke dazu, zunächst im Süden und etwa eine Woche darauf dann auch im Norden des Landes. Hinzu kommen ab Mitte April die Pollen von Gräsern, ab Mitte Juli die vom Beifuß und ab Ende Juli die der Ambrosia – ebenfalls meist in den südlichen Bundesländern etwas früher als in den nördlichen. Unter der Pollenbelastung leiden jedes Jahr mehr Menschen, mehr als ein Viertel der Bevölkerung im Alter zwischen 30 und 39 kämpft einer aktuellen Untersuchung des Robert-Koch-Instituts mittlerweile mit Heuschnupfen. Dieser kann sich in ganz unterschiedlicher Form zeigen, bei einigen bleibt es bei leichtem Jucken der Nase und geröteten Augen, in vielen Fällen kommt es aber auch zu starkem Juckreiz, heftigem, fließenden Schnupfen (allergische Rhinitis), einer permanent verstopften Nase und häufigem Niesreiz.
Schnelles Handeln bei Pollen-Allergie wichtig
Während Betroffene den Pollenflug leider nicht aufhalten können, kann jedoch die Ausprägung der Symptomatik in gewissem Maße beeinflusst werden. Wichtig ist bei dieser Form der Allergie vor allem schnelles Handeln, indem bereits bei den ersten Anzeichen antiallergisch wirksame Medikamente eingenommen werden sollten, wie der Präsident des Deutschen Berufsverbandes der HNO-Ärzte, Dirk Heinrich, gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“ rät. Dabei könnten auch Arzneien aus dem vergangenen Jahr weiter verwendet werden – aber natürlich nur, wenn das Verfallsdatum auf der Packung sorgfältig geprüft wurde.
Beim erstmaligem Auftreten klassischer Symptome von Heuschnupfen direkt den HNO-Arzt aufsuchen
Menschen, die dieses Jahr zum ersten Mal klassische Symptome wie tränende Augen oder eine ständig juckende Nase erleben, sollten dem Experten nach im besten Falle direkt einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt bzw. Allergologen aufsuchen, um die Ursache der Beschwerden abzuklären. Hier werden die Nasen-Schleimhäute untersucht, um herauszufinden, ob es sich tatsächlich um einen Heuschnupfen handelt, zudem wird meist der sogenannte „Pricktest“ eingesetzt, um herauszufinden, ob bzw. welche Allergien bestehen und wie stark diese ausgeprägt sind.
Hyposensibilisierung gegen Heuschnupfen kann nach drei bis vier Jahren zu Beschwerdefreiheit führen
Auch die sogenannte „Hyposensibilisierung“ könne sich laut Dirk Heinrich dieses Jahr noch für einige Betroffene lohnen. Bei dieser wird klassischerweise über einen Zeitraum von etwa drei Jahren monatlich ein Allergenextrakt in den Oberarm gespritzt, welches in der Dosis zu Beginn nach und nach erhöht wird, sodass sich das Immunsystem langsam gewöhnt und die allergischen Reaktionen sukzessive nachlassen. Gerade wer auf Mittel- und Spätblüher wie Gräser, Beifuß oder Ambrosia allergisch reagiere, könne daher auch jetzt noch mit der spezifischen Immuntherapie beginnen und dadurch in etwa drei bis vier Jahren die Allergie besiegt bzw. eine deutliche Linderung der Beschwerden erreicht haben. Zudem würde in vielen Fällen auch schon im ersten Jahr eine Minderung der Symptome um 30 bis 40 Prozent eintreten, so der Mediziner weiter gegenüber der dpa.
Während der Pollensaison abends Haare waschen
Darüber hinaus können Heuschnupfen-Patienten auch selbst einiges tun, um sich von den Pollen zu befreien: Hierzu gehört zum einen das tägliche abendliche Haare waschen während der Saison, damit sich die Pollen nicht im Bettzeug festsetzen und von dort aus in die Augen und Atemwege gelangen können. Um das Schlafzimmer möglichst pollenfrei zu halten, sollte auch die Kleidung abends nicht in diesem Raum ausgezogen werden.
Natürliche Hilfe bei Pollen-Allergie durch Eigenbluttherapie
Eine weitere Möglichkeit zur Behandlung des Heuschnupfens auf natürlichem Wege ist die so genannte „Eigenbluttherapie“. Bei dieser handelt es sich um eine klassische alternativmedizinische Reiztherapie, durch die das Immunsystems sozusagen „neuprogrammiert“ werden soll, indem der Körper dazu gebracht wird, auf bestimmte zugeführte Reize zu reagieren und dadurch seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Bei der Eigenbluttherapie besteht dieser Reiz aus einer kleinen Menge eigenem Blut, welches dem Betroffenen erst entnommen und anschließend wieder injiziert wird. Ziel ist es, dass der Organismus das eigene Blut als „fremd“ erkennt, dieses daraufhin abbaut und dadurch das Immunsystem aktiviert wird. (nr)
Bild: Christine Braune / pixelio.de
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