Hirnforschung: Können wir nur zwei Sachen gleichzeitig? Französische Hirnforscher haben in einer Studie mit Hirnscans festgestellt, dass das menschliche Gehirn offenbar nicht mehr als zwei Tätigkeiten gleichzeitig bearbeiten kann. Sie führen dies darauf zurück, dass wir nicht mehr als zwei Gehirnhälften besitzen.
(19.04.2010) Französische Hirnforscher haben in einer Studie mit Hirnscans festgestellt, dass das menschliche Gehirn offenbar nicht mehr als zwei Tätigkeiten gleichzeitig bearbeiten kann. Sie führen dies darauf zurück, dass wir nicht mehr als zwei Gehirnhälften besitzen. Die Forscher Etienne Koechlin und Sylvain Charron vom Institut National de la Santé et de la Recherche Médicale (INSeRM) gaben 32 Probanden die Aufgabe Buchstaben in Wörtern zu sortieren, die per Zufall von einer zweiten Tätigkeit unterbrochen wurde. Dazu wurde eine Lösung unterschiedlich honoriert.
Koechlin, der Direktor des INSeRM, Charron und Kollegen verfolgten per funktioneller Kernspintomographie (fMRT), an welchen Orten in ihrem Gehirn bei den Probanden die Handlungsziele aktiviert wurden. Bei einzelnen Aufgaben fanden die französischen Wissenschaftler, dass beide Hirnhemisphären aktiv waren. Bei einem zusätzlich auftauchenden zweiten Ziel, konnten sie beobachten, dass das Gehirn die Aufgabe in beiden Hirnhälften absolvierte. Dabei wurde die Lösung der ersten Aufgabe in der linken und die Ausführung der zweiten Aufgabe in der rechten Hemisphäre betrieben. Die Lösung erfolgte umso besser, je höher die Entlohnung dafür war. Die Verarbeitung von Informationen wurde auch auf beide Hälften verteilt.
Erteilte man den Probanden dann eine dritte Aufgabe und liess sie dann mittendrin wieder zu der ersten Aufgabe zurückkehren, beobachteten die Pariser Neurologen wie die Probanden scheiterten. Die Wissenschaftler interpretieren die Ergebnisse so, dass beim Hinzukommen einer zweiten Aufageb die ursprüngliche Hirnhälfte auch noch die Motivation zur Lösung aufrechterhält. Beim Hinzukommen der dritten Aufgabe nahm diese dann den Platz der ersten ein.
Eventuell wird hier ein altes Credo der Naturheilkunde bestätigt, wonach das Multitasking in den westlichen Industrienationen Stress für den menschlichen Organismus bedeutet, da er hierfür (noch) nicht geeignet ist. Sich auf ein bis zwei Tätigkeiten scheint optimal zu sein- alles weitere scheint zu Stress auf den Organismus und Qualitätsminderung in der Ausführung zu führen. (Thorsten Fischer, Heilpraktiker Osteopathie)
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Bildnachweis: Johannes Höntsch, Pixelio.de.
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